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Eva Schlegel / Sammlung Hubert Looser Event
Eva Schlegel
Der Schwerpunkt in den Arbeiten der österreichischen Medien- und Objektkünstlerin Eva Schlegel liegt in der piktoralen Realisierung zwischen fotografischer Sachlichkeit und malerischer Unschärfe. Mittels Bleimaterial oder Lackschichten verwandelt sie fotografische Immaterialität in ein materielles Objekt. Seit den frühen 1990er-Jahren sind zahlreiche Werkserien – Porno, Wolken, Modelle, Architektur – entstanden. Neben diesen fotografischen Werken arbeitet Schlegel auch mit Glas und entwickelt installative Raumobjekte.
1998 hat Eva Schlegel für den Innenraum der Kunsthalle Krems eine Glaswand mit unscharfer Schrift geschaffen, die transparent die Zentrale Halle mit der in Sichtbeton gestalteten Rampe von Adolf Krischanitz verbindet. Diese Arbeit wurde 2017 von der Künstlerin aktualisiert.
In der Werkgruppe mit unlesbarem Text beschäftigt sich Eva Schlegel mit den Grenzen von Wahrnehmung und stellt dabei die Frage: ?Warum sehen wir Text sofort als solchen, selbst wenn er vom primären Informationsgehalt befreit ist??
?Die kaum wahrnehmbare Materialität des Glases ist bei dieser Arbeit aus mehreren Gründen notwendig, da meine Arbeit auch immer eine Untersuchung des Raumes ist, des architektonischen wie immateriellen Raumes. Einerseits schwebt der Text scheinbar im Raum, die Grenze zwischen Erscheinen und Verschwinden wird nicht definiert, andererseits ermöglicht Glas aber auch die Überlagerung verschiedener Texte.? (Eva Schlegel)
In der Kunsthalle Krems zeigt Eva Schlegel unter anderem eine neue Serie großformatiger Arbeiten, die die Architektur von Innenräumen, zumeist Räumen der Kunst, thematisieren. Das Entziehen von konkreter, tektonischer Raumerfahrung und daraus folgend das Fehlen von rationalen Betrachtungsebenen führt zu poetischen Seherlebnissen. Die Räume werden durch die Unschärfe und die Betonung des Lichts in der Fotografie zu abstrahierter Form. Für diese Werkserie hat Schlegel auch die große Säulenhalle der Kunsthalle fotografiert. In der Zentralen Halle gibt Eva Schlegel zudem Einblick in ihr filmisches Werk und für die Dominikanerkirche hat sie eine raumgreifende Installation entwickelt. So wird diese Ausstellung einen ganz aktuellen und weiten Einblick in das Werk dieser bedeutenden österreichischen Künstlerin zeigen.
Kurator: Andreas Hoffer
Eva Schlegel
*1960 in Hall, Tirol
lebt und arbeitet in Wien
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Picasso. Gorky. Warhol. Skulpturen und Arbeiten auf Papier. Sammlung Hubert Looser
Die Schweizer Sammlung Hubert Looser zählt zu den herausragenden Privatsammlungen moderner und zeitgenössischer Kunst im europäischen Raum. Ihre Schwerpunkte liegen im Surrealismus, Abstrakten Expressionismus, der Minimal Art und der Arte Povera. Die Ausstellung in der Kunsthalle Krems vermittelt in zahlreichen Kapiteln von der Moderne in die Gegenwart mit über 150 Kunstwerken von über 40 Künstler/innen aus der Sammlung ein spannungsreiches Flechtwerk der grafischen und skulpturalen Ausdrucksmöglichkeiten. Diese Schau wird in Folge im Kunsthaus Zürich präsentiert.
Ein großes, mannigfaltiges Konvolut an Arbeiten auf Papier bildet den ?kammermusikalischen? Part neben den ?orchestralen? Gemälden und Skulpturen der Sammlung Hubert Looser. Darunter finden sich unter anderem Werke von Arshile Gorky, Willem de Kooning, Cy Twombly, Andy Warhol, Agnes Martin, Roni Horn und Richard Serra. Vor allem die Linie und mit ihr die Zeichnung sind ein visuell ästhetisches Manifest des Sammlers, sich intuitiv und feinfühlend mit Kunst auseinanderzusetzen. Diese Zeichnungs-Sammlung markiert in gewisser Weise den unmittelbaren, grafischen Niederschlag der künstlerischen Idee. Die Blätter von Henri Matisse und Andy Warhol sind seismografische Linearismen der menschlichen Figuration. Arshile Gorkys Arbeit manifestiert die epochale Weichenstellung vom Surrealismus zum Abstrakten Expressionismus, von der Figuration zur Abstraktion. Darauf folgen gestisch prozessuale Arbeiten von David Smith, Philip Guston und Brice Marden. Malerisch flächenbetonte Arbeiten auf Papier finden sich in Sean Scullys monumentalem Pastell, sowie in der subtilen Aquarellmalerei von Agnes Martin in minimalistischer Streifenstruktur. Richard Serra begreift Zeichnung als skulpturale Ausdrucksform, das Papier als Träger der gewichtigen Materialität der Ölfarbe.
Ein elementarer Charakter der Sammlung Looser ist der Dialog - der Austausch innerhalb der Kunstwerke, der Konstellationen jenseits der Ismen und medialen Grenzen entstehen lässt. So schlagen etwa die Zeichnungen von David Smith, Willem de Kooning oder Al Taylor die Brücke zu ihren skulpturalen Arbeiten und zeigen ein vitales Wechselspiel zwischen Fläche und Raum. In Pablo Picassos Faltskulptur Sylvette von 1954 ist Zeichnung und Skulptur vereint.
In den 1960er-Jahren hat Hubert Looser begonnen Kunst zu sammeln. Vorwiegend haben Schweizer Positionen des Surrealismus und des Informel Einzug in die Sammlung gehalten – die auch den Anfang der Ausstellung in der Kunsthalle Krems markieren ?, bevor ab den 1990er-Jahren verstärkt internationale Kunst von Pablo Picasso bis Willem de Kooning angekauft wurde. Hubert Looser lebt mit seiner Kunst, arrangiert sie museal in den privaten Räumen seines Hauses am Zürichberg. Seine Passion zur Kunst möchte er in Zukunft mit der Öffentlichkeit teilen. Nach Beendigung seiner Sammlungstätigkeit überführt er die Kunstwerke nun ins Museum und zeigt sie an unterschiedlichen Ausstellungsorten zu bestimmten Themen mit verschiedenen Schwerpunkten.
Kurator: Florian Steininger
Mit Werken von
Magdalena Abakanowicz, Jean-Charles Blais, Serge Brignoni, Antony Caro, Lawrence Carroll, Eduardo Chillida, Le Corbusier, Martin Disler, Arshile Gorky, Philip Guston, Roni Horn, Jasper Johns, Ellsworth Kelly, Yves Klein, Lenz Klotz, Willem de Kooning, Catherine Lee, Sol LeWitt, Brice Marden, Agnes Martin, Henri Matisse, Meret Oppenheim, A.R. Penck, Giuseppe Penone, Pablo Picasso, Walter Pichler, Arnulf Rainer, Mimmo Rotella, Dieter Roth, Sean Scully, Kurt Seligmann, Richard Serra, David Smith, Louis Soutter, Sophie Taeuber-Arp, Al Taylor, André Thomkins, Richard Tuttle, Cy Twombly, Bernar Venet, Fabienne Verdier, Andy Warhol und Hugo Weber.