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Das Floß der Medusa - Eröffnungskonzert Wien Modern Event
Es gibt Bilder, die halten sich in den Köpfen, über viele Generationen hinweg. Théodore Géricaults «Radeau de la Méduse», 35 m² groß und nach vielen Monaten der Recherche und des Malens am 25. August 1819 im Pariser Salon der Öffentlichkeit vorgestellt, gehört dazu: Am 2. Juli 1816 war die französische Fregatte 50 km vor der mauretanischen Küste auf eine Sandbank gelaufen. Damit der Gouverneur und der Kapitän Afrika sicher erreichen, lassen sie das überladene Floß mit rund 150 Menschen von den Rettungsbooten losschneiden. Als es am 17. Juli morgens von der Brigg Argus aufgefunden wird, gibt es noch 15 Überlebende. Die rote Fahne, die ein sterbender Matrose auf dem berühmten Bild schwenkt, gerät 150 Jahre später in den Vordergrund der wohl berühmtesten Weiterführung von Géricaults gesellschaftskritischer Gegenwartskunst: Hans Werner Henzes Oratorium «Das Floß der Medusa» ist ein Requiem für Che Guevara, die Ikone der kubanischen Revolution, mit Ho-Chi-Minh-Rhythmen und einem klaren Appell, die Gesellschaft zu verändern. Es wird in Hamburg nicht uraufgeführt, weil der Chor sich nach der Generalprobe weigert, unter der roten Fahne zu singen. Henzes Skandalstück wird zur Ikone des Jahres 1968, die Uraufführung folgt 1971 in Wien. Rund 50 Jahre später, mit tausenden im Mittelmeer ertrinkenden Flüchtlingen, kehren Géricaults Bild und Henzes Appell in die Köpfe zurück. Das RSO Wien bringt das epochale Werk in herausragender Besetzung wieder auf die Bühne.
Interpreten
ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Orchester
Wiener Sängerknaben, Chor
Arnold Schoenberg Chor, Chor
Sarah Wegener, Sopran
Dietrich Henschel, Bariton
Sven-Eric Bechtolf, Sprecher
Cornelius Meister, Dirigent
Programm
Hans Werner Henze: Das Floß der Medusa. Oratorio volgare e militare in due parti (Text: Ernst Schnabel) (1968)
Anmerkung
Produktion RSO Wien
Koproduktion Wiener Konzerthaus und Wien Modern
Unterstützt von Mercedes Benz
Medienpartner Ö1 Club