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über geografien im kopf und orte im nirgendwo
festival
lectures | lesungen | performances | musik | ausstellung
zwei festivalabende am fr, 3.11. und am sa, 4.11.2017, jeweils 18 uhr; eintritt frei
ort: literaturhaus, zieglergasse 26a, 1070 wien
prequel:
do, 2. november 2017, 19 uhr
ort: schule für dichtung, mariahilfer straße 88a/stiege III/1070 wien
vernissage der ausstellung “imaginäre geografien” von patrick pilsl alias martin dean (bildender künstler und musiker)
ausstellung von 3.11.2017 bis 28.2.2018
info >> http://sfd.at/ausstellung
fr, 3. november 2017, 18 uhr
ort: literaturhaus, zieglergasse 26a, 1070 wien
johannes ullmaier (mainz) – lecture
der nun schon traditionelle theorie-smash-hit-opener! diesmal gibt der literaturwissenschaftler unseres vertrauens eine kurze geschichte ?imaginärer geografien? und den sich dahinter verbergenden ?symbolischen räumen?: vom himmel (utopia?) bis zur hölle (dystopia?) und was sonst noch dazwischen liegt an archetypischen entwürfen und gegenentwürfen (schlaraffenland?).
judith schalansky (berlin) – lesung
2009 im mare-verlag erschienen, gilt judith schalanskys atlas der abgelegenen inseln heute bereits als klassiker fiktionaler reise- und entdeckerliteratur, dessen untertitel geradezu einem offenbarungseid gleichkommt: fünfzig inseln, auf denen ich nie war und niemals sein werde. großes kopfkino also. und sinnlich wie nur was – meint die autorin und genialische buchgestalterin doch selbst: ?landkarten müsste man eigentlich zu den erd-erotika zählen und den 3-d-globus zur pornografie?. wie wahr!
alastair bonnett (newcastle) – lecture und lesung
alastair bonnett lehrt an der university of newcastle sozialgeografie und forscht zu themen wie ?the idea of the west? oder ?the geographical theories of the european avant-garde?. einem größeren publikum bekannt wurde er durch sein ebenso skurriles wie lehrreiches buch die seltsamsten orte der welt – geheime städte, verlorene räume, wilde plätze, vergessene inseln, dessen lektüre selbst den größten stubenhocker zur topophilie verführt. seine seltsamen orte denkt sich der autor als ?rebellenstützpunkte der imagination?. wie schön!
(veranstaltung auf englisch)
andreas spechtl (berlin) – lesungsperformance mit musik
flucht nach vorn im politischen liedgut: ?ich wünsch mich dahin zurück, wo’s nach vorne geht? – mit dieser zeile beginnt libertatia, das bislang letzte album der band ja, panik von 2014. danach widmete sich die musikerinnen einer art psychogeografischen aufarbeitung ihrer bandgeschichte als irrlichternde autobiografie: futur II. in seiner performance wird sich ja, panik-frontmann andreas spechtl zwischen der piraten-utopie libertatia und der ?vollendeten zukunft? von futur II seinen eigenen reim auf reale und fiktionale ortlosigkeiten machen - lesend, singend, (tanzend gar?). wie geil!
sa, 4. november 2017, 18 uhr
ort: literaturhaus, zieglergasse 26a, 1070 wien
raphaela edelbauer (wien) – lesung
entdecker – eine poetik, das debut der jungen wiener dichterin, ist nichts weniger als eine literarische sensation, ein wort- und weltschöpfwerk auf augenhöhe mit den größten der pataphysischen zunft: raymond roussel, raymond quenau, george perec. für unser festival wahrlich von bedeutung: neben wissenschaftlichen disziplinen wie theoretische physik oder anatomie wird auch die kartografie einer wahnwitzigen poetischen zerreißprobe unterzogen. am ende sieht man vor lauter karten gar kein land mehr: eine geniale überforderung. wie irre!
ursula timea rossel (waadtland/schweiz) – lesungsperformance
ein ordentliches vermessungs-festival braucht auch eine ?kryptogeografin?. nie gehört? die schweizer dichterin ursula timea rossel ist so eine. die von ihr 2006 gegründete ?kryptogeografische gesellschaft? beschäftigt sich mit verborgenen und geheimen dingen auf und in der erde und um die erde herum: der kryptogeograf weiß sich nicht zu helfen und schwitzt wie ein tier, blutet aus vielen wunden, tränen brechen ihm aus allen löchern … er türmt immer originellere errata auf, tritt in die noch unerforschten fettnäpfchen und erklärt in immer neuen girlanden, was er selber eigentlich auch nicht versteht, aber umso stürmischer liebt. motto dieser merkwürdigen gesellschaft: das gute liegt nie nah! es ist vielmehr sehrweither geholt. wie abgespaced!
philip dröge (amsterdam) – lecture und lesung
niemandsland – die unglaubliche geschichte von moresnet, einem ort, den es eigentlich gar nicht geben durfte, so heißt das buch des niederländische autors und wissenschaftsjournalisten philip dröge über das unbekannteste und unfassbarste (nicht-)staatengebilde europas, das länger als die sowjetunion existierte und trotzdem kein schwein kennt: neutral-morsenet (1816 – 1919), 3,4 km² groß und bekannt auch als der ?wilde westen mitteleuropas?. spannender und unterhaltsamer kann geschichte- und geografie-unterricht nicht sein. wie mirakulös!
die klasse der idioten (berlin/wien) – intervention etc.
die sfd-klasse der idioten unter der leitung von jörg lukas matthaei und judith nika pfeifer präsentiert die (poetischen?) resultate ihres psychogeografischen herumstreunens durch prekäre wiener un- und nicht-orte: dem rapid-ultras-sektor im allianz-stadion? dem opus dei-hauptquartier in der kirche st. peter? in ulrich seidls hundstage-peripherie? in hinterhofmoscheen in favoriten? in swingerclubs in grinzing? und: könnte der ?friedhof der namenlosen? am alberner hafen für eine moribunde nekro-geografie nicht auch von interesse sein? wie herrlich deppert!
info & anmeldung zur klasse >> http://sfd.at/idioten
