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Alexandra Pruscha: Alle Landschaften haben sich mit Blau erfüllt Event
Alexandra Pruscha unterzieht textile Materialien einem Prozess, der sie zu einer Reflektionsfläche ihrer eigenen Herkunft und Geschichte sowie ihres vieldimensionalen kulturellen und künstlerischen Gebrauchs werden lässt. Ihre minimalistischen Kompositionen machen die Bandbreite ihrer Verwandlungen zwischen Leinen und Leinwand sichtbar.
Die Hanf-Leinen-Stoffe ihrer neuen Arbeiten hat die Künstlerin auf einem Wiener Flohmarkt gefunden. Es sind Einzelstücke aus Rumänien, die aus handgewebten Bahnen zusammengenäht wurden. Jedes hat seine eigene, unbekannte Vorgeschichte.
Pruscha nahm sie nach Indien mit, wo sie über viele Jahre gelebt und gearbeitet hat. In den 90er-Jahren hat sie dort eine eigene Werkstatt aufgebaut. In Zusammenarbeit mit Handwerksbetrieben in Gujarat in der Wüste Thar hat sie die Stoffe mit Naturfarben gefärbt und mit Holzmodeln bedruckt.
Diese Farben lassen den Charakter der Textilien sichtbar werden. Im Idiom des Minimalismus wird den Oberflächen eine narrative und ästhetische Tiefe gegeben. Den Stoffen hängt nun etwas Individuelles und Singuläres an. Wie die Blätter aus dem ?Farbtagebuch? der Künstlerin dokumentieren sie geografische und kulturelle Identitäten, denen sie auf ihren Reisen zwischen Asien und Europa begegnet ist.
(Text: Matthias Goldmann)
*Der Titel ist dem Gedicht ?Alle Landschaften? von Georg Heym entnommen