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Vienna Art Week: Kacper Kowalski: Over Event
Vor 20 Jahren entdeckte Kacper Kowalski für sich das Fliegen. Für ihn war es wie ein verwunschener Garten. Er fand sich selbst in einem motorisierten Paraglider und betrat damit einen Raum, den er mit niemanden teilen musste. Er konnte den Wind schmecken und riechen. Fliegen wurde zu einer Droge und die Fotografie wurde zur Rechtfertigung, allein mitten in der Unendlichkeit zu sein.
Zu dieser Zeit gab es keine Digitalkameras oder Dronen. Die Bilder wurden zu Trophäen, die er zurück brachte, um sie denen zu zeigen, die die Welt noch nie aus seinem Blickwinkel gesehen hatten.
Nach zwei Jahrzehnten des Fliegens und all die Risiken in Kauf nehmend, verlor Kowalski den Glauben an das, was er tat. Wie konnte er solche Risiken rechtfertigen? Machte das alles noch Sinn? Dronen überströmten den Himmel und sein verwunschener Garten war voller Eindringlinge.
Dann fiel der erste Schnee und bedeckte die Landschaft, verwandelte sie in eine weiße Leinwand. Kowalski blickte tief in seine Seele und fühlte ungeahnte Möglichkeiten. In seiner neuen Serie OVER fotografierte er die Erde mit großem Augenmerk auf Form, Gestaltung und Muster, er verwandelte die gefrorene Landschaft in atemberaubende Kunstwerke.
Einige der Bilder erinnern uns an abstrakte Malerei, wo Spuren von Tieren oder Traktoren wie schwarze Pinselstriche aussehen. In anderen fühlt es sich an, als ob wir in ein Mikroskop oder Teleskop schauen. Der wichtigste Aspekt ist, dass wir heute weder einen Nachweis erbringen müssen, wie die Welt von oben aussieht, noch ist es wichtig, welches Bild das Auge mechanisch registriert. Für Kowalski ist wesentlich, was unser Bewusstsein erkennt.