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Bai Yuping (1960) ist einer der bedeutenden Landschaftsmaler in China. Im Gegensatz zur europäischen Landschaftsmalerei, die sich in der naturalistischen Abbildung von Natur im Einklang eines individuellen Stils des Malers begründet, ist die chinesische Landschaftsmalerei einer über Jahrhunderte tradierten Malweise verpflichtet.
Die vom ’Meister ’ überlieferte Tradition enthält daher eine gewisse Zeitlosigkeit welche unseren schnell aufeinander folgenden Stilempfindungen entgegen läuft.
Auch geht es ihr nicht um die naturgetreue Wiedergabe des Gesehenen, sondern um die Wiedergabe der Stimmung und der Atmosphäre einer Landschaft bei gleichzeitiger Zurückhaltung eines persönlichen malerischen Ausdrucks. Ein individueller Stil wird nicht angestrebt. Doch desto erfahrener ein Maler wie Bai Yuping wird,ist eine persönliche Note bei der Wiedergabe von Natur unvermeidbar.
Die Energie seiner Empfindungen – seiner Seele – findet ihren Niederschlag in den großflächigen avierungen,
den Farbwaschungen bei der Wiedergabe von Wolken, Regen, Bergen und Flüssen. Die Landschaftsbild wird zum Träger der individuellen Stimmung des Malers und nicht zum Abbild einer in der Landschaft vorgefunden Stimmung! Eben das macht den Reiz der chinesischen Landschaftsmalerei aus die Bai Yuping in meisterhafter Art und Weise im Kunstforum in Wien vertritt.
Text: Wenzel Jacob, Bonn 2017
