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Finissage Der Coup der tadellosen Frauen zum Tag der Arbeit Event
?Der Coup der tadellosen Frauen zum Tag der Arbeit?
von ONA B. im Ateliertheater Wien.
Democratic Intervention / SEX sells Politics
Performance zur Kunzt :
Hubsi Kramar
Zur Arbeit singt:
Lucy McEvil
Martin Kratochwil
Am Klavier
Das malerische ?uvre von ONA B. basiert seit einigen Jahren auch auf der Auseinandersetzung mit politischen Machtverhältnissen, Frauen und Populärkultur. Neben ihren performativen Inszenierungen beschäftigt sich die Künstlerin mit Bildern aus der Kinowerbung. Sie erschafft eine Bildwelt, die bekannt erscheint und die doch fremd anmutet. ONA B. greift in ihren aktuellen Arbeiten das bildliche Rohmaterial der werbenden Kinowelt auf und bringt mit den künstlerischen Mitteln der Übermalung und sprachlichen Verrückung Unruhe in die Welt dieser Bilder, die ihre aktuelle Bedeutung durch Ihre Reflexion der Situation in den USA und anderen gefährdeten Ländern gewinnen. ONA B. benützt die Vintage - Kinowerbung wie Propagandamaterial, dessen Ausformung und Triebkraft die Künstlerin in diesen politisch turbulenten Zeiten zur Diskussion stellt.
Da taucht etwa Sylvia Kristel auf, eine Soft Porno - Darstellerin aus den 70er Jahren: während sie auf dem geflochtenen Pfauenstuhl aus dem Emmanuelle-Film sitzt, oder Cicciolina, die schon vor Jahren als Pornostar Abgeordnete in Italien gewesen ist. Aber plötzlich tragen sie auch das Gesicht der Künstlerin und neue Titel geben einen neuen Sinn.
Für die jüngste Präsentation wurden die malerisch überarbeiteten Szenen auf Leinen und Papier gedruckt und sind - neben Objekten - als Ausstellungsstücke zu sehen. Damit ziehen die Bilder eine Schleife vom Kinoplakat zum Bild und zurück in ein ehemaliges Kino als heutigem Ausstellungsort.
Klar ist: Auf diesem Weg verändern sich die Bilder, aber auch unsere Wahrnehmung von ihnen. Die Verheißung, durch genaue Betrachtung Gewissheit über den Inhalt zu erlangen, erfüllen sie nicht, denn sie sind mehrdeutig. Vielmehr lässt der “Coup der tadellosen Frauen zum Tag der Arbeit” das Publikum fragend verunsichert und amüsiert staunend zurück.
Neben der eigenen Familiengeschichte im Überleben der Monarchie und des Nationalsozialismus liegen ihrem Ansatz Recherche und Reisen zugrunde, die sie dazu bringen kulturelle und politische Phänomene zu hinterfragen. Weiblichen, bereits verstorbenen Familienmitgliedern gibt ONA B. ihre Aufgabe als Zeuginnen der Geschichte. Ihre Portraitfotos setzt sie ebenso in die Kinowerbung ein, wie ihre eigenen. Die daraus resultierende Vermischung von Wirklichkeiten setzt sie in einer komplexen und dennoch einfach scheinenden, leicht zugänglichen Bildsprache um. Die Anerkennung verschiedener Realitäten ist ONA B. ein großes Anliegen, zumal sie damit die Ideale der Freiheit gleichsetzt.