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Agora - ein Projekt von Robert Misik Event
ein Projekt von Robert Misik
URAUFFÜHRUNG
Premiere am 29. Mai 2017 / 20 Uhr
Weitere Termine: 31. Mai, 7., 10., 11., 13., 14. Juni 2017 / jeweils um 20 Uhr
Realisation: Robert Misik
Konzeptionelle Mitarbeit: Milo Rau
Ausstattung: Michael Zerz
Dramaturgie: Tobias Schuster
Regieassistenz: Gabriel Zschache
Mit Simon Bauer, Steffen Link, Robert Misik, Vassilissa Reznikoff & Gästen aus Publizistik, Politik und Gesellschaft.
Gäste:
Philipp Blom, Muamer Becirovic, Melisa Erkurt, Ingrid Felipe, Claudia Gamon, Ulrike Guérot, Can Gülcü, Bernhard Heinzlmaier, Willi Mernyi, Chantal Mouffe, Stefan Petzner, Hans Rauscher, August Ruhs u.a.
Eine Produktion des Schauspielhauses Wien in Kooperation mit den Wiener Festwochen
In was für einem Land wollen wir eigentlich leben?
Demokratiekrise, Aufstieg des Autoritären, Verdruss an Eliten und Establishment. Zerzaust und zerschlissen steht sie da, die Demokratie. Und die öffentlichen Debatten sind polarisiert und zunehmend verdummt.
Leute, wir müssen reden!
Worum es geht:
Demokratie, wie Sie sie noch nie erlebt haben! Und genau das machen wir an sieben Theaterabenden im Schauspielhaus in Kooperation mit den Wiener Festwochen. Es ist eine einfache Frage, um die alles kreist: “In was für einem Land wollen wir leben?” Denn eigentlich ist das doch die Frage, um die es geht. Die Frage, über die wir ins Gespräch kommen müssen.
Was es gibt:
Robert Misik, Milo Rau und das Team des Schauspielhauses basteln Ihnen einen Abend bei dem wir die Fragen stellen: Wie steht’s um Demokratie? Was ist das eigentlich - Demokratie? Hat die Europäische Union eine Zukunft? Reißt uns die Abstiegsgesellschaft in den Abgrund? Wie kriegen wir das hin: Eine Gesellschaft und eine Welt, in der es sich gut leben lässt? Und wo kommt all der Verdruss her? Aber während des Hauptteils des Abends haben SIE das Wort.
Warum wir SIE brauchen:
Über eine Stunde – oder eine ganze Nacht lang -, verwandelt sich das Schauspielhaus in eine “Agora”. Und SIE kommen zu Wort: Denn wenn die Demokratie die Lösung ist, dann haben SIE die Lösung. Die »Agora« war in der antiken Polis der Mittelpunkt der Stadt und soll nun als soziale Institution lebendiger Staatsbürger-Demokratie auf performative Weise wiederbelebt werden. Politiker, Experten, Politikberater sowie das Ensemble des Schauspielhauses und das Publikum – normale Bürger*innen – kommen zu wichtigen Themen unserer Zeit ins Gespräch. Ist das denn überhaupt noch möglich, dass wir als Gesellschaft miteinander ins Gespräch kommen? Gibt es einen Konsens, ein Gemeinsames, bei allen Polarisierungen? Kontroversen, die ansonsten allenfalls in der Soundbite-Kultur abgehandelt werden und bei denen die Bürger*innen im Normalfall bloß als passives Publikum ins Spiel kommen – oder eben gar nicht ins Spiel kommen, werden auf ernsthafte Weise verhandelt. Leidenschaften dürfen ins Spiel kommen, aber simple Emotionalisierung soll vermieden werden. Wie in einem realen Parlament herrschen klare Regeln der Debatte – ein Eröffnungsredner umreißt zunächst die Fragestellung der Veranstaltung. Das Präsidium wacht über den Stil der Diskussion. Experten präsentieren ihre Positionen und die Bürgerschaft - das Publikum - ist eingeladen, sich mit eigenen Wortbeiträgen zu beteiligen, um die Anwesenden von der eigenen Position zu überzeugen.
Machen SIE schon im Vorfeld mit!
Bereiten Sie sich vor. Legen Sie sich zurecht, was sie sagen wollen. Überlegen Sie sich schon im Vorfeld: In was für einem Land will ich eigentlich leben? Wie soll die Gesellschaft aussehen, in der ich leben möchte? Was muss sich verändern? Natürlich ist Spontaneität erlaubt und äußerst erwünscht, aber wir alle wissen, dass das gar nicht so leicht geht, aus dem Stehgreif zu sagen, was denn eigentlich besser laufen könnte - und wie man das hinbekäme.
Senden SIE Videos ein!
Oder am besten sie produzieren schon im Vorfeld ein Video und senden es an uns. 100 Sekunden zum Thema: In was für einem Land will ich überhaupt leben? Schicken Sie uns die Videos per E-Mail (agora@schauspielhaus.at), Whatsapp (+43 681 84086263), oder sie laden sie auf Youtube hoch, oder auf Facebook und senden uns den Link.
Robert Misik, geboren 1966 in Wien, arbeitet regelmäßig für die in Deutschland erscheinende taz sowie für die Zeitschriften profil und Falter. Auf der Homepage des Standard betreibt er einen Videoblog. Er ist Sachbuchautor, etwa des Theoriebestsellers »Genial dagegen «. Seit 2002 arbeitet Misik als freier Autor. Zudem engagiert er sich in theoretischen und politischen Debatten. So hat er eine eigene Veranstaltungsreihe am Bruno-Kreisky-Forum für internationalen Dialog, einem Wiener Think-Tank.
Der Schweizer Regisseur Milo Rau gilt als einer der wichtigsten Vertreter eines zeitgemäßen Dokumentartheaters. Er ist Gründer des »International Insititute of Political Murder«. Zu seinen wichtigsten Arbeiten zählen die Reenactments »Hate Radio« (2011) und »Breiviks Erklärung « (2012). In den Performances »Zürcher Prozesse« (2013) und »Moskauer Prozesse« (2014) experimentierte er mit interaktiven Theaterformen.