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Natura Morta Event
Photographien von Oliver Mark in Korrespondenz zu Stillleben-Gemälden der Sammlung
Eine Kooperation der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien mit dem Naturhistorischen Museum Wien
27. April bis 16. Juli 2017
Eröffnung: Mittwoch, 26. April 2017
Gemäldegalerie 18.30 Uhr | Naturhistorisches Museum 20.30 Uhr
Der Berliner Photograph Oliver Mark zählt im deutschsprachigen Raum zu den bekanntesten Porträtphotographen. Er nahm viele berühmte Persönlichkeiten auf, wie Papst Benedikt XVI., Tom Hanks, Anthony Hopkins, Cate Blanchett, Umberto Eco, Jeff Koons und viele andere. Seine Photographien zeigen die uns bekannten Prominenten in einfühlsamen Schwarz-Weiß-Aufnahmen; manchmal erkennt man sie erst auf den zweiten Blick.
Doch beschäftigen Oliver Mark auch andere Themen.
In der Ausstellung Natura Morta, die in zwei Teilen in der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien und im Naturhistorischen Museum Wien präsentiert wird, widmet er sich der Frage nach dem Umgang des Menschen mit Natur und Umwelt, insbesondere der Tierwelt, aber auch der Ästhetik und Schönheit des Todes.
Oliver Marks Stillleben-Photographien sind in der Asservatenkammer des Bundesamtes für Naturschutz in Bonn im Jahre 2015 entstanden. Seine Idee war es, Leopardenschädel, Elfenbeinschnitzereien, Produkte aus Krokodilen oder Schildkröten, geschützte Tier- und Pflanzenteile, Jagdtrophäen, Kleidungsstücke aus Schlangenleder, Musikinstrumente aus kostbaren tropischen Hölzern, Reisemitbringsel wie Seepferdchen, Korallen, Schnecken und Muscheln, die vom Zoll beschlagnahmt wurden, so zu photographieren, dass die Produkte durch Beleuchtung (altmeisterliches Tageslicht, nur durch einen Spalt beleuchtet) und die Auswahl der Hintergründe erst einmal ein Verlangen zum Ansehen beim Betrachter erzeugen. Ein Verlangen deshalb, weil die Bilder gesehen werden sollen!
Oftmals werden diese Gegenstände teils ahnungslosen Touristen abgenommen, die sie als Andenken auf ihren Auslandsreisen erwerben und gar nicht wissen, was genau sie da eingekauft haben. Der Handel von Tier- und Pflanzenarten unterliegt internationalen Bestimmungen, eine Einfuhr vieler Souveniers ist gesetzeswidrig. Grundlage für das Aktivwerden der Behörden ist das Washingtoner Artenschutz-(CITES)abkommen, das über 35.000 Tier- und Pflanzenarten, die vom internationalen Handel bedroht sind, schützt. In Österreich ist das Übereinkommen seit 1982 in Kraft.
Im Naturhistorischen Museum Wien werden diese in drei Gruppen neben unterschiedliche Tierpräparate gestellt, wobei die Frage des Artenschutzes thematisiert wird.
Oliver Mark präsentiert seine Photographien in historischen Gemälderahmen, die er auf Auktionen und in Antiquitätenhandlungen aussucht. In der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien ergeben sich dadurch spannende Korrespondenzen zwischen den Gattungen Malerei und Photographie, aber auch zwischen photographischen und gemalten Stillleben. Aus der Sammlung der Gemäldegalerie werden Stillleben und Tierstücke von niederländischen Malern, wie Willem van Aelst, Jan Weenix oder aus der Nachfolge von Peter Paul Rubens gezeigt. Den Besucher_innen bieten sich so vielfältige Assoziationsmöglichkeiten, im besten Fall ein neuer, anderer Blick auf die scheinbar “altbekannten” Gemälde der Sammlung oder aber der ästhetische Genuss der Photographien, der in das Nachdenken über den Umgang des Menschen mit der Schöpfung übergeht.