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langsam werden: Xaver Gschnitzer, Anna Vasof Event
Eine Reihe über Prozesse, Prozesse in der Kunst und ihre gesellschaftlichen Wechselwirkungen
Geduld ist die Kunst, nur langsam wütend zu werden. Über den Zusammenhang von Denken und Tun im Allgemeinen und im Besonderen. Falttüren in leeren Räumen. Veränderung ist kein Zustand. Resiliente Prozesse.
1. Abend der Reihe “langsam werden”
mit Xaver Gschnitzer und Anna Vasof
Blindflug
Ein Beginn ohne genaue Kenntnis des weiteren Verlaufs, mit einer Ahnung los starten, eine gewisse Art von Zuversichtlichkeit ohne Begründung. Oder ein Experimentieren und Testen mit Gegebenheiten Inhalten und Materialien. Beides setzt unverzichtbar Offenheit während der gesamten Dauer des Prozesses voraus: Aufmerksam sein, Beobachten, Reagieren, Nichts als gegeben nehmen. Diese Haltung ist nicht unter allen Bedingungen umsetzbar und sie muss auch nicht immer angenehm sein. Ein Blindflug kann nirgends hinführen, nicht starten, in langweiligen Wiederholungen steckenbleiben, einem den eigenen begrenzten Horizont eindringlich vor Augen führen. Prozesse sind in gewisser Hinsicht voraussetzungsreich und schlichtweg nicht immer und für jede_n leistbar.
Dunstkreis
Genauso wie wir Prozesse anstoßen, sind wir immer schon in Prozesse eingebunden, die um uns geschehen, die wir uns nicht aussuchen und die wir als unvermeidbar, nicht optimal, derzeit leider beste Lösung akzeptieren. Die öffentlichen Räume, die wir als Künstler_innen einnehmen, bearbeiten oder aufrecht erhalten sind durchwirkt von Prozessen, die als greifbares Resultat beständig Bedingungen verfestigen.
In diesem Spannungsfeld zwischen einer künstlerischen Praxis, die ein filigranes Umgehen mit dem Ungewissen, dem Risiko und der Kontingenz erfordert und jenen Prozessen, die auf Künstler_innen in Wien 2017 einwirken bewegt sich die Reihe langsam werden. Mit der Vorstellung, ein Sensorium für aktuell wirksame Prozesse zu entwickeln und über die Betrachtung einzelner Handlungsweisen hinaus, zu den Effekten, die sie produzieren und den damit verbundenen Wertehaltungen zu gelangen.
Die Abende der Reihe bewegen sich im Bereich des Stichprobenartigen, legen Bezugspunkte, fragen nach (vermeintlichen) Stabilitäten und deren Variationspotential und bilden in ihrem Verlauf selbst einen Prozess.
Ein Projekt von Angela Strohberger, Iris Dittler und Sissi Makovec