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Eröffnung 22. März 2017
Der kanadische Fotograf Edward Burtynsky (*1955) wurde mit atemberaubenden großformatigen Fotografien, die durch Menschenhand veränderte Landschaften, Industriegelände oder Ballungszentren dokumentieren, weltberühmt. Das KUNST HAUS WIEN widmet dem Künstler, der seine Begabung seit über 30 Jahren in den ?Dienst der Kultur der Nachhaltigkeit? stellt, nun eine erste umfassende Einzelausstellung in Österreich. Sie präsentiert Burtynskys aktuellen Werkzyklus zu einem Thema von globaler Relevanz: Wasser als wertvolle Ressource, als täglich notwendiges Element für unseren Körper und unseren Planeten und als Urquell des Lebens schlechthin.
Für seine Werkserie Wasser durchquerte Burtynsky fünf Kontinente, um ökologische Extremsituationen zu erkunden, die Wasservorkommen, seine Nutzung, Verteilung und Verschwendung von Wasser festzuhalten. Er wählte Orte, an denen das ökologische Gleichgewicht durch menschliche Eingriffe zerstört wurde und zeigt auf, welche Gefahren in der fortwährenden Ausbeutung von Wasserresourcen liegen. So handeln seine Fotos beispielsweise von Flüssen wie dem Colorado oder dem Sacramento River, deren inzwischen ausgetrocknete Mündungen fantastische Spuren in der Landschaft hinterlassen und ein Spiel von Farben und Linien gleich abstrakter Bilder produzieren. Die meist aufwändig aus der Vogelperspektive fotografierten Aufnahmen erzählen auch von den Folgen des Nickelabbaus: Das Wasser der Flüsse ist verführerisch rot gefärbt, der ölgetränkte Sand schillert bunt, verdorrte Bäume verweisen auf das angereicherte Uran. Die Fotografien sind Dank ihrer visuellen Abstraktion im Zusammenspiel mit perfekten Bildkompositionen von einer eigenartigen Ästhetik geprägt, die sie im Widerspruch zu den monumental-brutalen Bildinhalten poetisch verklärt erscheinen lässt.
Edward Burtynskys ?Wasserbilder? zeigen die kritischsten Punkte unseres Ökosystems auf – und können durchaus als Ermahnung verstanden werden, jene passive Haltung aufzugeben, durch die unsere Lebensbedingungen nachhaltig bedroht sind. Sein methodischer Ansatz, die Aufnahmen immer in Begleitung der Geschichte und Beschaffenheit des jeweiligen Ortes und mit vielfältigen aktuellen Bezügen zu präsentieren (ob politische Vereinbarungen, gesellschaftliche Forderungen, geografische Voraussetzungen oder wissenschaftliche Daten) trägt dazu bei, die Tragweite des Problems erfahrbar zu machen. ?Durch die Kunst kann der Mensch für die Folgen seines Handelns sensibilisiert werden?, so Burtynsky, – (?) weil wir durch die Kunst unser Bewusstsein erhöhen und unsere Geschichten entwickeln.?
Ein umfassendes Diskurs- und Rahmenprogramm ergänzt die Ausstellung mit Exkursen in naturwissenschaftliche und ökonomische Fragestellungen in Zusammenhang mit dem Thema Ressource Wasser. Im Rahmen der Ausstellung wird der Film Watermark von Jennifer Baichwal und Edward Burtynsky gezeigt.
Die Ausstellung wird von Enrica Vignanó und Bettina Leidl kuratiert
