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Patrick Roman Scherer - Take me to Court Event

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Von Donnerstag
06. Oktober
2016
bis Donnerstag
03. November
2016
19:00
Bildende Kunst Eröffnung

STARTGALERIE // MUSA

In den Zeichnungen Patrick Roman Scherers ist alles bildwürdig und gleichberechtigt. Persische Teppiche und Palmen, Wolken und Pizzaschachteln, Schottenkaro und mittelalterliche Architektur, Hula-Hoop- Reifen, Grabsteine und Bierdosen, Ornamente wie Dinge. Es geht um Gleichzeitigkeit und die Auflösung jedes hierarchischen Ordnungssystems. Wie die ungeordneten Eindrücke, das Aneinanderprallen von Bildern und Informationen, von Katastrophen und Glück, wie es das Internet und Computerspiele an jeden PC, an jede Spielkonsole in ein gemeinsames Nirgendwo an häusliche Computer liefert, organisiert auch Patrick Roman Scherer seine Bilderwelt. Er selbst spricht von seinen Bildern als Antiordnungssysteme nicht direkt in einem realpolitischen Sinn, aber als anarchistisch-soziale, wie ästhetische Denkfigur, als uneingeschränkter Freiraum in der Welt des Zeichners. Und darin gehört alles zusammen. Der Gabelstapler und die Picknickdecke, Kakteen und Maschendrahtzäune, der Spielplatz und islamische wie europäische Kulturbauten. Alles ist wahr.

Im alten Medium der Zeichnung wird dies möglich durch die Auflösung der Zentralperspektive. Indem Scherer auf jeden vorgegebenen perspektivischen Blick verzichtet, löst er zum einen die von Werner Hofmann erkannte Mehransichtigkeit der Moderne ein, zum anderen ermöglicht ihm das ein demokratisches Nebeneinander unterschiedlicher zeitlicher und räumlicher Welten in der Gesamtsituation Bild. Scherers concetto, sein Weiterführen der Gedanken, ist einmal ein Fragmentarisches, dann wieder ein chronologisch Erzählendes. Es sind nicht die großen Geschichten, die Scherer hier in einem filmischen Sinn als zeitliche Aufeinanderfolge kleiner Ereignisse vorlegt, vielmehr sind es oft poetisch leichte Festschreibungen und immer sind es autonome Geschichten der Bleistifte, die hier erzählt werden und die zuletzt die Zweidimensionalität des Papierblattes verlassen.

Dr. Günther Moschig

PATRICK ROMAN SCHERER

geboren 1988 in Kufstein/T | 2003-2007 Fachschule für angewandte Malerei, HTL für Bau und Kunst, Innsbruck | 2008?2010 Aufbaulehrgang für Kunsthandwerk und Objektdesign, Glasfachschule Kramsach/T | 2010?2011 Studium der Kunstgeschichte, Universität Wien seit 2011 Grafik und druckgrafische Techniken bei Gunter Damisch, Akademie der Bildenden Künste Wien

AUSSTELLUNGEN | AUSWAHL

2016 ?Einhundertvierzehn?, RLB Atelier Lienz (Einzelausstellung) | ?Art Austria?, Galerie 3, Leopold Museum Wien | 2015 Galerie am Polylog Wörgl/T (Einzelausstellung) | ?Absberggasse Voraus?, Galerie Hilger BROTKunsthalle, Wien | ?Art Austria?, Galerie 3, Leopold Museum Wien | ?Roter Teppich für junge Kunst?, Künstlerhaus Wien | ?Koschatzky Preis Nominiertenausstellung?, MUMOK Hofstallungen, Wien | ?Landschaft?, Galerie 3, Klagenfurt | 2014 Flux 23 Wohnzimmer | ?Insider & Outsider Art?, Galerie 3, Klagenfurt | ?Die Zukunft der Malerei?, Essl Museum, Klosterneuburg/NÖ | ?Go Tell It To The Trees?, Barockschlössl, Mistelbach/NÖ | Druckwerkstatt, ZOOM Kindermuseum, Wien |
2013 ?14/kunstakt?, fwp Wien

AUSZEICHNUNGEN | PREISE

2016 Fügerpreis | 2015 Koschatzky Anerkennungspreis | Ö1 Talentebörse

 
Archiv-Screenshot:

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