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In der Kubatur des Kabinetts Event
der kunstsalon im fluc zeigt: tasteful / tasteless
mit Heribert Friedl, Daniela Grabosch, Claudia Lomoschitz
Julischka Stengele, Julia Zastava
kuratiert von Haiko Pfost und Ursula Maria Probst
danach DJ Joop Justus & rosa cocinelle dj team
Diese Ausgabe der Kubatur des Kabinetts steht ganz im Zeichen des guten und schlechten Geschmacks. Und ausnahmsweise nicht nur als ästhetisch-künstlerische Kategorie oder als gesellschaftlich-soziales Unterscheidungsmerkmal, sondern im wörtlichen Sinne als gustatorische Wahrnehmung. Der Geschmackssinn wird ebenso wie der Geruchssinn durch verschiedene künstlerische Arbeiten herausgefordert. Und Geschmack wird dabei nicht nur als ein subjektives Vermögen im philosophischen Sinne verstanden, sondern vielmehr als kulturelle Eigenschaft, die nicht mehr vom Urteil anderer abhängig ist.
Als Pionier der Duftkunst entwickelt HERIBERT FRIEDL olfaktorische Projekte, meistens ausgehend von den jeweils ortsspezifischen Bedingungen. Bei der Arbeit Ohne Titel (Maschin), die für die Kubatur entsteht, werden zwei Formen mit einer transparenten Lasur bemalt, die zwei unsichtbar gelöste Duftstoffe enthält. Diese können sich jedoch nur dann frei entfalten, wenn die Fläche berührt oder beschädigt wird, wodurch die Betrachter aktiv gegen die hehren Gesetze der Kunstbetrachtung verstoßen. Sie müssen sich entscheiden, ob sie auf die Arbeit zugehen, sich einlassen und ein Aroma erleben möchte, dessen atmosphärische Intensität mit dem Abrieb zunimmt und sich doch nach kurzer Zeit wieder verflüchtigt.
Mit POSITION YOURSELF INSIDE AN EXISTING STRUCTURE erzeugt DANIELA GRABOSCH mit ihrem minimalistischen und konzeptionellen Ansatz Wahrnehmungsverschiebungen durch Eingriffe in den Raum. In spezifisch kreierten Situationen werden die Besucher dazu aufgefordert, durch Bewegungen im Raum neue Perspektiven einzunehmen und Sinneserweiterungen auszuprobieren.
Der Frage, ob man etwas einfach so mit dem Mund formen kann, wird CLAUDIA LOMOSCHITZ in ihrer oralen Skulptur kauend beantworten lassen. Gemeinsam mit den Besuchern wird sie ein Objekt aus Kaugummis verschiedener Geschmacksrichtungen erschaffen. Dabei wird der Mund selbst zum Ort des Übergangs und der Produktion von oralen Bildern, ganz nach dem Motto: ?Taste it, feel it, touch it, form it, press it - tight.?
Die Performancekünstlerin JULISCHKA STENGELE wird sich mit den Grenzen des guten Geschmacks beschäftigen und eine Darbietung nach Eigengeschmack entwickeln. Sie wird dabei zur Verkostung bitten und je nach Tagesform geschmackvoll geschmacklose Überraschungen servieren.
Schließlich wird die russische Multimedia-Künstlerin JULIA ZASTAVA eine neue Videoarbeit vorstellen, die sich mit Geschmack und Virtualität beschäftigt. Ihre lustvoll chaotischen Implikationen gipfeln dieses Mal in SOMETHING MUST HAPPEN – einem fiktiven Computerspiel – in dem sie sich selbst noch als masochistische Hexe emanzipatorisch inszeniert.
Als Zugabe wird DJ Joop Justus den Hörsinn herausfordern und das DJ Team rosa cocinelle wird sich auf die Suche nach dem Geschmackvollsten machen, was die 80er und 90er zu bieten hatten.
Taste it or leave it!