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VIENNA ART WEEK: In person: Clemens von Wedemeyer - Teil 1

Bildende Kunst Zeitgenössische Kunst Screening Diskussion
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1 Termin
Donnerstag 19. November 2015

19. und 20. November 2015

20.30
In person
Kurze Filme 1
Filme von Clemens von Wedemeyer, 2002-2013

Publikumsgespräch mit Clemens von Wedemeyer

Die filmischen Arbeiten und Installationen des 1974 in Göttingen geborenen Künstlers Clemens von Wedemeyer sind im besten Sinne zeitgenössisch: Insistierend und neugierig suchen sie Orte auf, an denen Gegenwart sicht- und fühlbar wird. Dabei finden sie Bilder, die immer auch ihre eigene Hervorbringung sowie eine Geschichte der visuellen Medien reflektieren. Silberhöhe etwa vermisst das Nebeneinander einer Plattenbausiedlung und eines Neubaugeländes in Halle an der Saale entlang der Einstellungen von Michelangelo Antonionis L?eclisse. Ausgehend vom Kloster Breitenau changiert der Langfilm Muster zwischen drei verschiedenen Zeitebenen und fördert dabei sowohl die historischen Sedimente des Ortes zutage wie deren Bildwerdung in den Jahren 1945, 1970 und 2012.

Von Wedemeyer, der 2006 den deutschen Wettbewerb der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen gewann und mit seinen Arbeiten bei der documenta und diversen Biennalen vertreten war, wird vor allem im Feld der bildenden Kunst wahrgenommen. Tatsächlich aber weisen seine Werke eine intensive Nähe zum Kino auf, die über bloße Verweise weit hinausgeht. Sie stürzen sich oftmals tief in die Filmgeschichte und arbeiten selbst ästhetische Figuren des Kinos durch: Die filmische Konstruktion des ?Point of view? dient in Von Gegenüber der Kartografierung des Müsteraner Bahnhofsplatzes, während Found Footage durch die präzise Untersuchung von Filmfragmenten fremder Kulturen, Menschen, Orte bestimmt ist. In Otjesd und Procession wiederum werden politische Szenarien mittels langer Plansequenzen aufgefächert.

Procession ist auch Teil des dreigliedrigen Projekts The Cast, das eine konsequente Verdichtung dieses Zugangs repräsentiert: Bilder von einer Skulpturenwerkstatt der Cinecittà werden hier mit einer Found-Footage-Arbeit über Statuen im Film und mit dem Aufstand von Statisten bei den Dreharbeiten zu Ben Hur verwoben: reale Orte, Dinge, Strukturen im Film – und zugleich von ihm hervorgebracht. (A.B.)

Mit drei Programmen zeigt das Filmmuseum zum ersten Mal in Österreich einen Querschnitt der Arbeiten des Künstlers, der zur Zeit in Wien an seinem aktuellen Projekt arbeitet. Die Schau findet im Rahmen der Vienna Art Week statt. Clemens von Wedemeyer wird bei allen Vorstellungen anwesend sein.

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