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4 x 2 Dokumentarfilmtage IV Event
Programmübersicht:
Mittwoch, 7.10.
19:00 Uhr RIDING MY TIGER / DEAR JOHN
21:00 Uhr EDEN`S EDGE
Donnerstag, 8.10.
19:00 Uhr ZEMENT / EIN PROZESS. / O QUE RESTA
21:00 Uhr WENN ES BLENDET, ÖFFNE DIE AUGEN
Freitag, 9.10.
19:00 Uhr BINARY REFLECTIONS / OLYA`S LOVE
21:00 Uhr PAWEL UND WAWEL
Samstag, 10.10.
19:00 Uhr SOMMER / ICH WANDERE AUF…
21:00 Uhr FORMS IN RELATION TO LIFE
Vier Tage, jeweils zwei Termine. Diese einfache Rechnung prägt den Titel der bereits zum vierten Mal stattfindenden Dokumentarfilmtage von sixpackfilm, die das Ziel hegen, heimische dokumentarische Formen abseits des Mainstream zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen. Die Programmlinie dieses Jahres lässt sich über die Erkundung individueller Erfahrungsräume subsumieren, in welchen sich häufig Geschichte in der Gegenwart zeigt. Den Beginn der Reihe machen zwei ungewöhnliche Porträts, die der Suche nach Identität neue Facetten abgewinnen: Breuer forscht nach seinen javanisch-chinesischen Wurzeln, Scheugl erinnert sich aufgrund von wiedergefundenen Briefen an eine fast vergessene Liebe. Inwiefern Geschichten aus der Vergangenheit in die Gegenwart wirken, wird auch in Wenn es blendet, öffne die Augen, Olya’s Love und den Kurzfilmen Ein Prozess, das Protokoll, Zement und O que resta virulent. Während Löcker und Sakharnov restriktive Gesellschaftspolitik anhand von Liebesbeziehungen verhandeln, dringt die Vermengung von Privatem und Öffentlichem bei Rukschcio, Nürnberg/Peuker und Wieczorek über scheinbare Fakten, wenngleich auf ganz unterschiedliche Art und Weise, an die Oberfläche. Porten wiederum hinterfrägt in Binary Reflections binäre Logiken von Geschlechterkonstruktionen.
Eden’s Edge und Pawel und Wawel zählen zu den ungewöhnlichsten heimischen Dokumentarfilmen der letzten Jahre, deren Produktionshintergrund in beiden Fällen im Kunstfeld liegt. Beide Filme untersuchen eine Landschaft im Verhältnis zu ihren BewohnerInnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Bei Treml und Calice ist es die kalifornische Wüste, die sie mit unglaublichen Erzählungen von neun Outlaws kombinieren; Kaczmarek tourt mit einem polnischen Filmprogramm durch Island, zaubert einen Musikfilm mit dadaistischer Note. Von Begehung, Gestaltung und affektiver Aufladung von Raum erzählen auch Sommer, Ich wandere auf einem schmalen Grat und Forms in Relation to Life. Während Roehsler und Kos ein Lebensgefühl anhand einer Jahreszeit bzw. einer Sportart – dem Boxen – skizzieren, dringt Holzfeind ganz unmittelbar in den Raum ein. Der Künstlerin gelingt es, Wohnungen der Wiener Werkbundsiedlung – u.a. der Architekten Franck, Hoffmann, Loos – als Schauräume zu öffnen und mithilfe persönlicher Geschichten ihrer BewohnerInnen in Lebensräume zu verwandeln.
(Dietmar Schwärzler, Gerald Weber / sixpackfilm)