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Florin Kompatscher: schleie farbe lief Event
Eröffnung Samstag 28. Februar 2015 12 Uhr
Florin Kompatscher ist anwesend
von der dreieinigkeit der farbe und,
daß rot kein zufall ist!
schleie farbe lief, hing verdingt wie nebel vorm angesicht, sattsam gemach, ziggerandet; die um die ecke zu jener frisch gezackten schönheit hingreift, ihrer leuchtenden schuldhaftigkeit nach.
formschaft entwickelt aus geschicknis geschehnisse, um daraus färbig verfärbt ordnen und schließen zu dürfen; was lediglich komparativ, am färbigsten strapaziert, daß rot nur in der dreieinigkeit zufällig ist, weil willkür bestimmt, was zufällig gewohnte verhältnisse nennt. so scheut rot keine feigen untergriffe um rot zu sein und reißt an der zunge das maul, bis es sich den schwanz blutig beißt oder rifft thrombosen in furchen, die in mauerfeldern kruststarr solange gerinseln; daß sie vor allen anderen heidnischen farben, im augenblick der dreieinigkeit, christlich armiert rot sind. gewahr ihrer feinde entsetzt
sie sich ihrer gegensätze, um sie im verein ihrer dreieinigkeit totzuschlagen; bezwingt in die fläche gedrängt, brandschatzen sie farbe, die sich in ihrer zielrichtung rot entfacht. findet sich dabei in rage geraten und ihres sinnes beraubt, bindet sie sich aus dieser defekten deutung ihrer bedeutung los und widersteht so dem, was im absoluten vollkommenheitsfimmel, die ästhetisch zwecklosen persönlichkeitsfuchtler schon immer faselten; nämlich: daß rot zufall ist!
norbert brunner - lienz, 1988