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Claudia Larcher, Hubert Lobnig: In Relation to Places and Time Event
In der Dialogausstellung „In Relation to Places and Time“ treffen mit Claudia Larcher und Hubert Lobnig zwei künstlerische Positionen aufeinander, die sich in ihrem Verständnis zur Veränderlichkeit von Architektur und räumlichen Körpern, und folglich auch in der Rezeption ebendieser ergänzen. Claudia Larchers menschenentleerte architektonische Motive erfüllen in ihrer künstlerischen Übersetzung nicht den Zweck des kulturhistorischen Zeugnisses, sondern entwickeln stärkere intrinsische Relationen, welche den konstruierenden Blick fordern. Hubert Lobnigs Fotoarbeiten entstanden hingegen während seines mehrmonatigen Aufenthalts in New York, bei dem der Künstler die Möglichkeit hatte solitäre Szenen und Interaktionen auf den Dächern der Stadt zu beobachten. Das Motiv des Treppenhauses als Ort des Übergangs liefert innerhalb der Ausstellung den gegenseitigen Dreh- und Angelpunkt für beide Künstler. Die Dekonstruktion von Architektur findet in Hubert Lobnigs Einzelbildern ebenso statt wie in seiner Videoinstallation, in welcher zeitliche Brüche akzentuiert werden, um die Körperhaftigkeit und Präsenz des Raumes und den Menschen, der diesen bewohnt, fassen zu können, während Claudia Larcher mit ihrem motivischen Gegenstück eine Metaebene des Bewegtbildes beschreibt, welches sich dem menschlichen Subjekt – ebenso wie in ihren Collagen – nur noch semiotisch annähert.
Text: Andreas Müller
CLAUDIA LARCHER, (geboren 1979, lebt und arbeitet in Wien) ist bildende Künstlerin mit Schwerpunkten im Bereich Videoanimation, Collage, Fotografie und Installation. Studium an der Universität für angewandte Kunst im Bereich Plastik und Multimedia bei Prof. Erwin Wurm sowie Medienübergreifende Kunst bei Prof. Bernhard Leitner. 2014 Gastprofessorin am Institut für Architektur und Design an der TU Wien.
Claudia Larchers künstlerisches Interesse gilt Räumen, die mit Heimatgefühl, Vertrautheit und Erinnerung verbunden sind. Die Räume, mit denen sich die Künstlerin auseinandersetzt, sind einerseits topographische Gegebenheiten, andererseits Erinnerungs- und Vorstellungsräume. Dabei entstehen (ortsspezifische) Video-animationen, Fotomontagen, Objekte und Collagen. Zudem experimentiert sie mit Live Visuals bei Performances und Konzerten.
Seit 2005 hat sie an diversen Gruppenausstellungen und Festivals im In- und Ausland teilgenommen und ihre Arbeit bei Einzelausstellungen präsentiert. zB. steirischer Herbst Graz, Tokyo Wonder Site Japan, Slought Foundation Philadelphia, Centre Pompidou Paris, Calouste Gulbenkian Foundation Lissabon.
HUBERT LOBNIG, geboren 1962 in Völkermarkt, studierte von 1983 -1988 an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Schwerpunkte seiner künstlerischen Arbeit sind Malerei, Zeichnung, Video, Fotografie sowie kontext- und ortsbezogene Projekte und Installationen im öffentlichen Raum. Er arbeitet oft an sozialen Themen mit politischer Relevanz; Landwirtschaft, das Verschwinden der europäischen Binnengrenzen, Migration, Architektur und den daran ablesbaren persönlichen Lebensentwürfen, Organisationsformen und Wirtschaftsweisen, Fragen der Benützung von öffentlichen Raum, um nur einige zu nennen. Er verwendet in ortsbezogenen, prozessorientierten Projekten oft kommunikative Verfahren. Zahlreiche Projekte im öffentlichen Raum wurden gemeinsam mit Iris Andraschek konzipiert und realisiert, wie zum Beispiel „Tigerpark“, vier Kunstprojekte in Reinsberg, der Turnertempel –Erinnerungsort oder die Platzgestal-tung „Life between Buildings“ an der Donauuniversität Krems.
Hubert Lobnig lebt und arbeitet in Wien und Mödring (NÖ). Er ist Mitglied der NGBK (neue Gesellschaft für Bildende Kunst) in Berlin und der Wiener Secession.