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Eine „große Lüge“ ist eine Behauptung von derart großer Tragweite, dass ihr Publikum sie schon deshalb als wahr annimmt, weil es niemanden zu einer solchen Täuschung für fähig halten würde. Die Strategie einfacher Lügen – der Versuch, die Unwahrheit möglichst zu kaschieren – wird dadurch ins Gegenteil verkehrt und dient als Methode propagandistischer Einflussnahme.
Die Ausstellung deutet den Begriff der Lüge unter zwei verschiedenen Gesichtspunkten: Einerseits als das simple Gegenteil von Wahrheit, andererseits als geistige Erfindung und elementaren Bestandteil jedes konstruktiven Prozesses. Die Definition wirft Fragen danach auf, ob tatsächliche jede einflussreiche Behauptung auf einer Lüge aufbaut und ob es möglich ist, weniger zu lügen ohne zwangsläufig mehr zu schweigen. Diese Überlegungen waren Arbeitshypothese und Grundlage für die Entwicklung der ausgestellten Arbeiten.
Die von Kirsten Borchert und Konrad Strutz gezeigten Arbeiten sind Ergebnisse einer affirmativen Produktion, die gewohnte Ordnungen reorganisiert. Jenseits herkömmlicher fotografischer Mittel und Methoden werden Darstellungsweisen verwendet, welche die wesentlichen Aspekte dokumentarischer Abbildungen manipulieren. Es handelt sich nicht um nebeneinander stehende Repräsentationen, sondern um Bestandteile einer gemeinsamen Topologie der Rezeption.
Grosse Lüge
Eine Ausstellung von Kirsten Borchert und Konrad Strutz
im Rahmen von eyes on - Monat der Fotografie
