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Bernhard Hausegger nimmt sich der ausrangierten, weggestellten Sessel und Stühle an, die er findet oder geschenkt bekommt. Er analysiert die Formensprache seiner Fundstücke und sucht nach möglichen Variationen.
Er bearbeitet die Sitzobjekte mit Polyester, dem Material, an das heute belächelte architektonische Allmachtphantasien der 60er und 70er Jahre geknüpft waren - komplette Wohnlösungen aus einem Guss schienen realisierbar und massenfertigungstauglich zu sein und versprach ein besseres und sorgenfreies Leben.
Hausegger, geboren 1957 und somit ein Kind der Popart war in seiner Jugend von diesen Visionen fasziniert. Der Fertigungsprozess seiner Möbel steht jedoch in einem drastischen Antagonismus zur Idee der Massenproduktionstauglichkeit. Jedes einzelne Stück ist aufwendig in Handarbeit produziert.
Der Werkstoff Polyester ermöglicht Hausegger ursprünglich notwendige, tragende Verbindungen der Möbel einfach wegzunehmen, ebenso, wie ihr Volumen zu verändern. Jedoch bleibt das Original als Kern immer erhalten und erkennbar. Durch diese minimalen Veränderungen werden neue Blickwinkel und Perspektiven eröffnet.
Im Hofmobiliendepot bindet er die so entstandenen Objekte in die Schausammlung ein und fordert die Besucher_innen auf, darauf Platz zu nehmen, im Dialog mit der Hoffmannschen Sitzmaschine und den minimalistisch-eleganten Biedermeiermöbeln.
Im Foyer präsentiert Hausegger eine Installation, die sich auf das Depot als Anhäufung der vorrübergehend weggelegten Dinge bezieht.
(Sabine Dortschy)
Sound environment: Armin Pokorn
Hofmobiliendepot · Möbel Museum Wien
Andreasgasse 7, 1070 Wien
Tel. 01/524 33 57
