Circle 00008 (r=4) Mut. Warum gestalten wir nicht was wir wissen?

DesignerInnen gehören prinzipiell einer „mutigen“ Profession an, sind sie doch ständig auf der Suche nach Alternativen, schaffen mit ihrer Kreativität Neues und beschreiten ungewohnte Pfade. Wir wissen längst, dass eine zukunftsfähige Entwicklung für unsere Gesellschaft nur über eine Kursänderung in Hinblick auf unsere Lebensgewohnheiten und den gestalteten Angeboten dazu möglich ist. Gerade in einer Disziplin wie dem klassischen Produktdesign, wo der Kunde die Industrie ist, zudem noch in Zeiten wirtschaftlicher Schwierigkeiten und großer Konkurrenz, ist es schwierig sich vom reinen Dienstleister zum emanzipierten, mutigen Partner beim Kunden zu wandeln und nachhaltige Lösungen vorzuschlagen.
Was bedeutet also Mut in Zusammenhang mit Design for Sustainability? Was braucht es außer Mut, um die Kluft zwischen Wissen und Handeln zu schließen? Mut kommt von Ermächtigung, Ermächtigung von Wissen. Wenn wir das Wissen um die Chancen und Möglichkeiten nachhaltiger Gestaltung anwenden, entstehen neue Kontexte und Betätigungsfelder. Wer mit Begeisterung zeigt dass es anders geht kann auch etwas verändern.

Gäste:
Daniela Bohlinger, Designerin, Team BMWi, München, Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd
Hans Holzinger, Nachhaltigkeitsforscher, Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen, Salzburg
Ira Mollay, Gründerin „Die Mutmacherei“, Wien

Moderation: Harald Gründl, Designtheoretiker und Vorstand des IDRV, Designer (EOOS), Wien