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IWM-Serie Films in Perspective: S.P.A.R.T.A., Leninland Event

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Dienstag
27. Mai
2014
ab
18:00
Uhr
Film Video Screening Diskussion

WM-Serie Films in Perspective

FILM-RETROSPEKTIVE “Unvollendete Vergangenheit – Auseinandersetzung mit der Geschichte im heutigen osteuropäischen Film”
IWM-Serie Films in Perspective in Zusammenarbeit mit Blickle Kino im 21er Haus
Kuratiert von Izabela Kalinowska-Blackwood und Oksana Sarkisova

S.P.A.R.T.A. – Territory of Happiness (S.P.A.R.T.A. - Territoria Schastia), RU 2013, OmU, 56’

Dieser Dokumentarfilm beleuchtet S.P.A.R.T.A., eine »ländliche Dichterkommune« im ostukrainischen Dorf Caravan. Anfang der 1990er Jahre entwickelte der Gründer der Kommune seine eigene »Glückstheorie«, an die sich die Mitglieder seit 20 Jahren gewissenhaft halten. In diesem System hat das Glück einen Preis: Alle Mitglieder der Kommune haben sich einem streng hierarchischen System zu beugen, ihr Soll an harter körperlicher Arbeit abzuleisten und ihren Geist durch das obligatorische Verfassen von Gedichten zu weiten. Überzeugt vom fortschreitenden Verfall der Welt, leben die »Spartaner« wie unter Kriegsrecht. Die Kommune hat ihre eigene Hymne und Flagge und folgt ihren eigenen Gesetzen, unter starker Anlehnung an Vokabular und Symbole der Sowjetunion. Die niederen Ränge haben den Führern ohne Widerworte zu folgen. Die Gesetze der Kommune verbieten sexuelle Beziehungen, Rauchen, Fluchen, Alkohol und Drogen. Eingeweiht in die inneren Abläufe des Kollektivs werden wir durch Sasha, eine junge Idealistin, die ein Jahr in der Kommune verbringt und schließlich den Entschluss fasst, sie zu verlassen. Wird es ihr gelingen, sich dieser fest gefügten Gemeinschaft, die jedes Ausscheiden als Verrat betrachtet, zu entziehen?

Leninland, RU/DE/NL 2013, OmU, 52‘

In der UdSSR war an die Stelle der orthodoxen Religion, der die Kommunisten den Garaus machen wollten, der Lenin-Kult getreten. Gegen Ende der Sowjetära wurde im Dorf Gorky 20 Kilometer vor Moskau das letzte und ehrgeizigste Lenin-Museum erbaut. In früheren Tagen hatte es 3000 Besucher pro Woche, mittlerweile sind es nur noch 20. Heute wirkt es wie ein Tempel einer vergessenen Zivilisation, ein Ort, der aus der Zeit gefallen ist. Doch den Ideen Lenins treu, sind die Hüter des Museums geblieben. In den verwaisten Hallen warten sie auf die sporadischen Besucher – und auf die Rückkehr alter Zeiten. Erzählt wird die Geschichte des Museums von den Museumswärterinnen Evgenia und Natalya, denen die Dokumentation breiten Raum gibt. Natalya, 52, ist Geschichtslehrerin an einer örtlichen Schule und hängt mit Leib und Seele am Museum und der kommunistischen Ideologie. Die 56-jährige Evgenia ist eine New-Age-Jüngerin, verehrt alle möglichen Götter und betrachtet Lenin als einen der größten unter ihnen. Doch nach zehn Jahren, die sie im Museum verbracht hat, möchte sie nun gehen und ihre spirituelle Reise an einem anderen Ort fortsetzen.

Kommentare und Diskussion: Askold Kurov, Izabela Kalinowska-Blackwood, Oksana Sarkisova und Timothy Snyder

 
Archiv-Screenshot:

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