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Promenade d'un trait blanc - 100 Jahre Abstraktion - Grafik, Bücher, Zeitschriften

Bildende Kunst Eröffnung
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1 Termin
Freitag 25. April 2014
25. April 2014
Fr
19:00
Promenade d'un trait blanc - 100 Jahre Abstraktion - Grafik, Bücher, Zeitschriften
Galerie Hochdruck, Neudeggergasse 8, 1080 Wien

Keine Kunst hat so viele “Ismen” und so viele widerstreitende Richtungen hervorgebracht, wie die abstrakte. Kubismus, Konstruktivismus, Suprematismus, Futurismus, Dadaismus, Neoplastizismus, Tachismus, abstrakter Expressionismus, gegenstandslose Kunst, absolute Kunst, konkrete Kunst, informelle Kunst, Action Painting, Peinture lyrique, Op-Art und einige mehr. Die oft polemisch und in Form von Manifesten postulierten, zunächst gegen den Naturalismus und dann gegen die Figuration schlechthin gerichteten Haltungen benützen unterschiedliches Vokabular, meinen aber bei genauerem Hinsehen doch oft Ähnliches. Wenn man die verschiedenen Richtungen untersucht und selbst einem Abstraktionsprozess unterwirft, also die Aussagen auf das Wesentliche reduziert, kommt man unter dem Strich auf zwei Grundprinzipien: ein konstruktives, das mehr auf Analyse und Messbares basiert und ein informelles, das der Spontaneität und der sich frei entfaltenden Linie breiten Spielraum gibt. Bei beiden Prinzipien könnte man an die anorganische und die organische Chemie denken, sprach man doch in der Frühzeit der Abstraktion oft von “kristallinen” Strukturen und schon im Jugendstil entwickelte sich das antagonistische Paar eines floralen und eines geometrischen Stils. Ob das Postulat reiner Gegenstandslosigkeit überhaupt aufrecht zu erhalten ist, daran läßt eine von Luis Buñuel - einem Surrealisten der ersten Stunde - beschriebene Erfahrung Zweifel aufkommen. In seiner Autobiographie “Mein letzter Seufzer” schreibt er, daß er sein ganzes Leben lang versucht habe, Filme zu drehen, in deren Handlung man keinen Sinn erkennen könne und beklagt, daß die Menschen nichtsdestoweniger immer einen Sinn darin gefunden hätten. Der Grund scheint ein ähnlicher zu sein, wie der, der Leonardo da Vinci in den Strukturen vermoderter Mauern Landschaften erkennen lässt und ein Kind in einem simplen Holzquader, was immer ihm in den Sinn kommt. Die Frage von “gegenständlich” oder “ungegenständlich”, wobei mit letzterem die abstrakte Kunst oft gleichgesetzt wird, scheint also mehr im Auge des Betrachters zu liegen, der letztlich darüber entscheidet, was er in einem Bild zu sehen meint. Die Ausstellung “Promenade d‘un trait blanc” (“Spaziergang eines weißen Strichs”) setzt genau bei dieser Ambivalenz an und untersucht anhand des gerade für die grafische Kunst ungemein fruchtbaren Bodens abwechselnd Beispiele von Ungegenständlichem im Gegenständlichen und Gegenständlichem im Ungegenständlichen.

Künstler: Altenbourg, Arp, Bauer, Bergmann, Bosshard, Bozzolini, Buchholz, Capek, Carstens, Corinth, Dalvit, Domela, Fietz, Filla, Hagiwara, Hartung, Hausmann, Heemskerck, Herberth, Heuer, Höch, Jorn, Kandinsky, Katz, Kesting, Keller, Klien, Kubicki, Kupka, Léger, Lehmann, Lichtenstein, Luginbühl, Maatsch, Melzer, Miró, Moholy-Nagy, Molzahn, Nebel, Olbricht, Penck, Petrov, Pfauth, Rodtschenko, Rohlfs, Schmidt-Rottluff, Schneider, Schwitters, Steininger, Strohmeyer, Survage, Tschudi, Voss, Wahlstedt, Wildemann, Wolf

Archiv-Screenshot:

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