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Vulnerability and Resistance Event
THE PUBLIC DIS/APPEARANCE OF BODIES
Gespräch zur Kunst im öffentlichen Raum
Vorträge und Diskussion zum Themenkomplex “Doing Art in the Public Realm“
konzipiert, kuratiert und moderiert von Elke Krasny
mit
Khan Adalat Flüchtlingsaktivist, Refugees Protest Camp Vienna
Clifford Erinmwionghae Flüchtlingsaktivist, Refugees Protest Camp Vienna
Rachel Garfield Künstlerin und Autorin, London
Marissa Lôbo Künstlerin und Aktivistin, Wien
Anne Elizabeth Moore Herausgeberin und Künstlerin, Chicago
Gabi Ngcobo Kuratorin und Künstlerin, Johannesburg
Pelin Tan Autorin und Kuratorin, Mardin
2013 hat die Kulturtheoretikerin Elke Krasny im Rahmen der „Gespräche zur Kunst im öffentlichen Raum“ einen international besetzten Diskussionsabend unter dem Titel „How to Identify with Difference“ geleitet. Die TeilnehmerInnen sowie BesucherInnen haben sich intensiv damit auseinandergesetzt, inwieweit mittels künstlerischer Strategien differenzierte Geschichtsbilder erzeugt bzw. sichtbar gemacht werden können. Angesichts der Brisanz und Komplexität des Themas wurde Krasny noch einmal eingeladen, um das Thema zu vertiefen.
Dem diesjährigen Symposion liegt die Frage nach der Bedeutung des Körpers, seiner mentalen und physischen Stärke und Verletzlichkeit als elementarem Bestandteil von Widerstand zu Grunde. Allein durch körperliche Präsenz kann Widerstand geleistet werden, wie die Bilder von im Stillstand verharrenden Protestierenden auf den Straßen in Istanbul zeigen. Gleichzeitig verdeutlichen die Räumungen der vorangegangenen Proteste rund um den Taksim-Platz, wie Gewalten ganz konkret gegen Körper vorgehen. In den letzten Jahren haben sich Formen öffentlichen Widerstands gegen gesellschaftliche Rahmenbedingungen wieder vermehrt bzw. nehmen nun breite Gesellschaftsschichten am Protest teil. Während sich durch soziale Medien vor allem virtuelle Verbreitungs- und Agitationskanäle erschlossen haben, drückt sich Widerstand weiterhin meist über den Körper aus: seien es der bereits erwähnte „Silent Protest“ in Istanbul, die Flüchtlinge des Protest Camp Vienna in der Votiv Kirche, oder die aufsehenerregenden Interventionen von FEMEN Aktivistinnen.
Inwiefern prägen gegenwärtige Ereignisse Formen von Aktivismus? Welchen Raum stellen Gesellschaften aktivistischen Prozessen zur Verfügung oder welche Wege müssen sich diese vielmehr selbst bahnen? Wo und wie können sich alternative Handlungsfelder und Aufmerksamkeitshoheiten eröffnen? Elke Krasny und die Vortragenden präsentieren und diskutieren vor allem Möglichkeiten künstlerischer Aktion und intellektueller Intervention in zeitgenössischen Zusammenhängen bzw. in sich kontinuierlich verändernden öffentlichen Räumen. Welche Formen der Zusammenarbeit zwischen bildender Kunst, Aktivismus und Theorie sind möglich? Wie können Allianzen zwischen KünstlerInnen und Nicht-KünstlerInnen gebildet werden? Inwieweit kann eine Wahrnehmung in den jeweils anderen Bereichen entstehen?
Die eingeladenen Positionen sprechen aus verschiedenen geographischen, künstlerischen, kulturellen und theoretischen Bezügen, setzen sich in ihrer Praxis auf unterschiedliche Weise mit Kategorien von Handlungs-Macht, Erscheinungsraum, Verletzlichkeit und Widerstandsfähigkeit auseinander und lassen so in ihren Vorträgen und im anknüpfenden Gespräch einen transnationalen Raum der Wissensproduktion entstehen.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich.