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„Oh Herr, in Deinem Arm bin ich sicher. wenn Du mich hältst, habe ich nichts zu fürchten. Ich weiß nichts von der Zukunft, aber ich vertraue auf Dich.“
Wie bereiten wir uns auf die grosse Überschwemmung vor? Wie auf den Zerfall der Gesellschaft? Indem wir einen Kuchen backen? Indem wir neue Freunde finden? Indem wir einen Bunker bauen? Gar nicht?
Allgemeiner gefragt: Welche Notvorräte brauchen wir für welche Katastrophen?
Verfranzen mit Frederick ist eine kollektive Übung zur Findung und Entledigung von Notvorräten. Die Übung bildet den Abschluss von einem Forschungsprojekt mit dem Titel “Im Falle von….. Antizipatorische und partizipatorische Politik der Katastrophenvorsorge“. Das Projekt erforschte welche Katastrophenszenarien überhaupt in einer demokratischen Gesellschaft vorstellbar und diskutiert werden. Herkömmlicherweise werden solche Katastrophenszenarien von Experten in Ministerien entwickelt mit sogenannten Delphi-Methoden entwickelt. Das Problem dabei ist, dass diese Szenarien oft wenig überraschend sind, sowie über wenig demokratische Legitimation verfügen.
Um überraschendere und breiter abgestützte Katastrophenszenarien zu finden führten wir ein Experiment mit ca. 100 Personen unterschiedlichen Hintergrunds durch.
Der Experimentalaufbau bestand aus einem Sandkasten auf einem Tisch und Tierfiguren sowie abstrakten Objekten. Die Spieler wurden aufgefordert im Sandkasten eine Welt zu erbauen und dann eine Katastrophe über diese Welt hereinbrechen zu lassen und schliesslich einen Notvorrat für diese Katastrophe zu erfinden.
Die Zivilschutzübung „Ver-franzen mit Frederick“ testet die in dem Experiment gefundenen Notvorräte auf ihre Brauchbarkeit: Jeder Notvorrat wird in einem eigenen Ritual getestet und anschliessend für entweder aufbewahrt oder vernichtet. Die Franz-von-Assisi Kirche ist der passende Ort für diesen Test: Sie ist benannt nach dem Heiligen, der es sich zum Prinzip machte, sich aller Notvorräte zu entledigen.
Das Forschungsprojekt und die Zivilschutzübung sind gefördert durch einen “art(s) and science(s)” grant des Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologie Fonds (WWTF).
Ein Projekt von Shared Inc.
Konzept: Michael Guggenheim, Bernd Kraeftner, Judith Kroell,
Regie: Guillermo Luis Horta Betancourt
Mit Dank an: Pater Mario Maggi, Franz-von-Assisi Kirche Wien.
Forschungsprojekt:
Konzept: Michael Guggenheim, Bernd Kraeftner, Judith Kroell,
Mitarbeit: Gerhard Ramsebner, Isabel Warner
Das Experiment wurde mit freundlicher Unterstützung der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart, dem Zentrum für Interdisziplinäre Forschung (ZiF) in Bielefeld, und der Franz-von-Assisi Kirche in Wien durchgeführt.
