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Tomislav Gotovac & Sandro Ðukic: speak quietly Event
speak quietly
Tomislav Gotovac & Sandro Ðukic
Vernissage Galerie Michaela Stock
Zeitgleich werden in der Kunsthalle Wien project space eine Reihe von avantgardistischen bzw. strukturalistischen Filme von Tomislav Gotovac gezeigt.
Sandro Ðukic und Zora Gazi-Gotovac, Sarah Gotovac sowie Darko Šimicic (Kurator des Tomislav Gotovac Institute) werden zur Eröffnung in der Galerie anwesend sein.
Speak quietly
Die Ausstellung speak quietly in der Galerie Michaela Stock und im NEXT DOOR galerie michaela stock nimmt die Person des kroatischen Regisseurs, Konzept- und Performancekünstlers Tomislav Gotovac (1937-2010) in den Fokus.
Es werden analoge Schwarzweißfotografien von Tomislav Gotovac aus den 1960er bis in die 1990er Jahre gezeigt, die so einen Einblick in sein fotografisches Oeuvre erlauben. Unter anderem werden in der Ausstellung Werke aus den 1960er Jahren zu sehen sein, die bis dato noch nie oder erst einmal ausgestellt wurden. Das wohl bekannteste Werk Heads aus dem Jahr 1970 und eine Vintage-Fotografie Speak quietly but always hold a stick by your legs (1988/97), stellen die Kernstücke der Ausstellung dar.
Gotovac begann in den späten 1950er Jahren mit ersten fotografischen Arbeiten bis er schließlich Anfang der 1960er Jahre Collagen, Performances und Filme produzierte. Ausgangspunkt seiner künstlerischen Arbeiten war immer das Aufdecken von alltäglichen Lebensumständen, von politischen Manipulationen und die Neuinterpretation historischer bzw. politischer Fakten.
Das Zusammenspiel von Leben und Kunst spielt im Werk von Tomislav Gotovac eine bedeutende Rolle. Er arbeitete immer mit seinem Körper und stellte sich selbst in den Mittelpunkt. Seine Aktionen waren meist alltägliche Handlungen, wie z.B. bei Breathing the Air (1962). Diese Performance-Aktionen wurden von ihm in den öffentlichen Raum gestellt und der gewohnte Alltag so in ein neues Blickfeld gerückt um den Zugang zu anderen Perspektiven zu gewähren. Zitate von anderen Künstlern und Hommagen an diese wie z.B. an Glenn Miller, Duke Ellington, Billy Holiday, Jacques Prévert, Jean-Luc Godard, stellen einen wichtigen Bestandteil seiner Kunst dar.
Im NEXT DOOR galerie michaela stock werden dem fotografischen Werk von Gotovac die Werkgruppe Body Scan von Sandro Ðukic (*1964 in Zagreb/HR) gegenübergestellt.
Die Arbeiten von Ðukic, der u.a. bei den Videokunstpionieren Nam June Paik und Nan Hoover studiert hat, beschäftigen sich mit der Wechselbeziehung von Medien wie Fotografie, Video und Installation, aber auch mit der Speicherung, Dokumentation und Datenarchivierung von Realität, die dem Prozess des Fotografierens und Enthüllens durch Medien ausgesetzt sind.
Mit Body Scan entstanden im Jahre 2008, kurz vor dem Tod von Gotovac, 513 sehr intime Fotografien. Ðukic zeigt ein Art „Archiv“ des Körpers Gotovac, mit diesem er sein Leben lang gearbeitet und der immer im Mittelpunkt seiner Arbeit gestanden hat. Alle digital archivierten Fotografien werden von Ðukic in einen Film umgewandelt, welchen er als Videoobjekt in der Ausstellung zeigen wird.
Kunsthalle Wien project space
In Kooperation mit der Kunsthalle Wien project space werden zeitgleich eine Reihe der wichtigsten avantgardistischen bzw. strukturalistischen Filme von Tomislav Gotovac gezeigt. Seine Filme, die bereits in den frühen Sechzigerjahren sozialkritische Themen behandelten, erhalten durch die Verwendung von Umgangssprache eine bisher unbekannte Radikalität. 1967 veranstaltet er das erste Happening in Jugoslawien und verarbeitete Fotoserien in Filmstrecken, die Dokumente seiner Performances sind.