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Monika Piorkowska: Time Gates

Bildende Kunst Installation Eröffnung
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1 Termin
bis Donnerstag 17. Jänner
4. Dez. 2012 -
Do 17. Jän. 2013
19:30
Monika Piorkowska: Time Gates

Die Sinneswahrnehmungen zu den Zeitpunkten, da sie Sinneswahrnehmungen sind, sind alles, was wir direkt von der Außenwelt kennen. Doch gibt die Tatsache, dass sie alles sind, was wir direkt kennen, kein Recht zu der Annahme, dass sie auch alles sind, was es überhaupt gibt.
Betrand Russell

Als TIME GATES bezeichnet die Künstlerin Monika Piorkowska ihre neuesten Installationsarbeiten. Es ist eine seit 2011 stetig wachsende Serie doppelansichtiger transparenter Lichtobjekte, die Portale zu vergangenen Narrationen darstellen. Den Besucher fordert die Künstlerin auf, diese Objekte aktiv zu bewegen und sich ihren unterschiedlichen Perspektiven zu nähern.

Ausgangspunkt des Konzeptes der Künstlerin ist immer der performative Akt eines Dialogs, den sie mit den Worten „Please tell me something“ einleitet. Vorlage für die TIME GATES sind Fotografien dieser privaten Szenen und flüchtigen Gespräche mit Fremden und Freunden, deren Erzählungen sie augenblicklich mit der Kamera festhält und als Dialogtext transkribiert. Es eröffnen sich Welten des Intimen, Kuriosen und Trivialen, die den Blick in Szenen öffentlich unsichtbarer Gesellschaften zeigen – den „Non-Lieux“ unserer Wahrnehmung.

In ihrem Umgang mit diesem Material bewahrt Piorkowska große Sensibilität, die Wirklichkeiten ihrer ProtagonistInnen nicht zur Schau zu stellen, sondern sie dem Betrachter abstrahiert als Zeit- und Weltportale zu offerieren. Durch die mehrseitigen Ansichten der leuchtenden Tableaus, die malerisch bearbeitenden Aussparungen und Überdeckungen in den Bildvorlagen unterstreicht sie auf ästhetische Weise die changierenden und schemenhaften Erscheinungen der Personen und Gegenstände. Damit deckt Piorkowska das oft insignifikante Schicksal von Zwischengesellschaften und ihre Ambivalenz auf. Der Künstlerin zufolge, geht es nicht darum, das Banale des alltäglichen Lebens zu dokumentieren, sondern vielmehr um die Ursprünge zwischenmenschlicher Kommunikation darzulegen und um die Seins-Erforschung im Jetzt. „Vor allem habe ich aber Geschichten ausgesucht, die mit Paradoxien aufgeladen sind.“

Nicht nur die Abbildung dieser mikro- und makropolitischen Environments steht im Zentrum der Arbeiten der TIME GATES Serie. Auch die Einflechtung situativer und ortspezifischer Elemente der Ausstellungsumgebung am jeweiligen Präsentationsort ist von großer Bedeutung. So hat Piorkowska für die aktuelle Ausstellung in Wien die Idee des Künstlerbrots entwickelt, und neue Werke für die Ausstellung produziert.

Zukünftig soll Piorkowskas Ausstellungskonzept TIME GATES als Möglichkeit des viralen Kulturtransfers von Ausstellungsort zu Ausstellungsort wandern und neue Welt-Einsichten produzieren.

Archiv-Screenshot:

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