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Zum dritten Mal nach 2004 und 2008 beginnt das Filmmuseum eine neue Saison mit dem unbescheidenen Plan, „das ganze Kino“ zu durchmessen - im Sinne einer Einführung, oder als Einladung zur Wiederbegegnung unter veränderten Vorzeichen. Anhand von 100 Beispielen aus den Jahren 1896 bis 2011 porträtiert diese Schau ein Medium, das zwar nominell zum allgemeinen Bildungsgut gehört, dessen Reichweite und vielfältige Prägung des zeitgenössischen Bewusstseins aber noch lange nicht ausgelotet sind.
Neben aktuellen kulturtheoretischen Diskursen rund um „Biopolitik“ und „Biomacht“ bilden die Schriften Siegfried Kracauers ein Leitmotiv für diese Filmschau: Die Neulektüre seiner Texte hat reiche Folgen für das zeitgenössische Nachdenken über Leben und Kino. Zum Abschluss der Schau widmen sich drei Vorträge - von Heide Schlüpmann, Drehli Robnik und Joachim Schätz - jenem gemeinsamen Raum zwischen Film, Lebenswelt und Geschichte, den Kracauer von den 20er Jahren bis zu seinem Tod (1966) immer wieder skizziert hat. Ein Raum voller Öffnungen, Brüche und Chancen, in dem der instrumentelle Wirklichkeitsbezug des Wissenschaftlers, so Schlüpmann, in etwas Neues übergehen kann, „in die Geste des Bewegtwerdens von anderem Leben“.
