Error!
You must log in to access this page.
We can't find the internet
Attempting to reconnect
Verbindung zu esel.at
Sixties Design
29.2. - 17.6.2012
Die Frühjahrsausstellung im Hofmobiliendepot führt zurück in die 1960er Jahre. Der Fokus der Schau liegt beim Möbeldesign. Ergänzend vermitteln Mode, Fernseher, Radios und andere Alltagsgegenstände das typische Lebensgefühl dieser Jahre.
Die Nachkriegszeit mit ihrer Sehnsucht nach Sicherheit war zu Ende. Aufbruchsstimmung schwappte wie eine Welle über die Menschen. Optimismus machte sich breit. Jugendliche Subkulturen entstanden. Pop eroberte die Welt. Alles schien möglich, vieles war erlaubt. „Wow! Explode! The Sixties!“, bringt die Designerin Betsey Johnson ihre Erinnerungen auf den Punkt. Es war ein atemloses Jahrzehnt, geprägt von tiefgreifenden sozialen, kulturellen und ästhetischen Umbrüchen. Das beginnende Informationszeitalter schrumpfte die Welt zum „Global Village“ und beschleunigte das Leben der Menschen. Eine „Messy Vitality“ machte sich breit. Das neue Lebensgefühl schlug sich in Design und Mode nieder: in gewagten Formen und schillernden Farben.
Die Welt stand während der Kubakrise am Rande des atomaren Showdowns, der Kalte Krieg war allgegenwärtig. Doch all das bremste den Optimismus der Sixties nicht. Im Gegenteil: Der Wettstreit der Supermächte um die Eroberung des Weltraums war eine Inspirationsquelle für Designer und brachte futuristische Wohnutopien hervor.
Die Ausstellung stellt zwei kulturelle Umbrüche der Sixties in den Mittelpunkt: die „Konsumrevolution“ im Sog von Vollbeschäftigung und steigenden Einkommen und den Stimmungsumschwung Mitte des Jahrzehnts, als Jugendliche gegen ungerechte und veraltete Machtsysteme und Zwänge mobil machten und der Materialismus der Konsumkultur zunehmend kritisch gesehen wurde.
Beide Strömungen fanden im Design ihren Niederschlag.
Der neugewonnene Wohlstand brachte eine neue Konsumentenschicht mit sich: die Teenager. Informelle Möbel für zwanglose Gelegenheiten waren gefragt. Die neuen Kunststoffe ermöglichten die Herstellung günstiger Produkte für einen jugendlichen Massenmarkt. Die Euphorie für Weltraumflüge, neue Technologien und Materialien spiegelt sich in einer geometrischen Formensprache wieder.
Aber auch die „Gegenrevolution“ im Sog von Vietnamkrieg, Prager Frühling und Pariser Studentenunruhen ließ das Design nicht unberührt. Neo-organische Formen lassen hier historische Stile wie Art Deco und Jugendstil wieder aufleben.
Anfang der 1970er Jahre ging den rasanten Sixties der Atem aus. Resignation wurde zum vorherrschenden Lebensgefühl, die Gegenkultur implodierte, der unschuldige Optimismus war endgültig verloren. Der Boom der Nachkriegszeit, dem das Design der 1960er Jahre seine Hochblüte verdankte, ging zu Ende und machte einer wirtschaftlichen Rezession Platz.
