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Breaking Ground - 60 Jahre experimentelles Kino aus Österreich
21. 2. 2012 - 20. 3. 2012
In den USA, am Art Institute von Chicago, startete im März 1994 eine der bis dato umfangreichsten Retrospektiven zum österreichischen Avantgardefilm: Acht Programme, kuratiert vom Leiter der San Francisco Cinematheque Steve Anker, die im Anschluss an die Chicago-Schau auf Weltreise gingen und bis 1998 in insgesamt 23 Städten gezeigt wurden (darunter auch im Stadtkino Wien).
Nun, knapp 20 Jahre danach, ist es erneut soweit: Unter dem programmatischen Titel Breaking Ground wird einer der innovativsten und produktivsten Kunstfilmszenen der Welt eine umfassende Retrospektive gewidmet. Den Anlass dazu bietet die Publikation des Buchs FILM UNFRAMED. A History of Austrian Avant-Garde Cinema – des ersten seiner Art in englischer Sprache. Flankiert von diesem Werk wird sixpackfilm erneut ein stattliches Filmpaket in die Welt hinausschicken. Zehn Programme sind es diesmal, auf den aktuellsten Produktionsstand gebracht mit Arbeiten der jüngeren und jüngsten Vergangenheit. Als Kurator beauftragten wir Brent Klinkum, ein langjähriger Beobachter und Präsentator österreichischer Filmkunst, Mitglied der Auswahlkommission des Centre Pompidou für Medienkunst, sowie Gründer und Leiter von „Transat Video“ (mit Sitz in Frankreich; an die 100 Screenings, Installationen und Filmausstellungen organisiert „Transat Video“ jährlich).
Brent Klinkums leitender Gedanke bei der Zusammenstellung der Programme war der Dialog zwischen den Generationen der heimischen Avantgarde – vom „Klassiker“ der 1950er Jahre bis herauf zur jüngsten Digitalproduktion. Gesellschaftspolitische und soziale Fragestellungen treffen hier auf ästhetische Experimente, formal avancierte Auftragsarbeiten (etwa drei der legendären „Humanic“-Spots) auf aktionistischen Tumult, feministische Revolte auf subtile Found-Footage-Interpretationen. Das verbindende Element all dieser Filme und Videos ist ihre unverkennbar eigenwillige visuelle Grammatik, ihr höchst persönlicher Ausdrucksstil. Durch die Kombination all dieser unterschiedlichen Arbeiten sollen Verbindungslinien, Kontinuitäten, aber auch Brüche zwischen den verschiedenen Generationen sichtbar gemacht werden. Viele der gezeigten Arbeiten haben mittlerweile ihren festen Platz im Kanon der Filmgeschichte, andere werden erstmals auf internationaler Bühne einem großen Publikum vorgestellt. Zusätzlich wurden einige zu Unrecht in Vergessenheit geratene Filme eigens für diese Schau restauriert, wie etwa die Arbeiten von Alfred Kaiser und der erste noch erhaltene Film von Herbert Vesely (dafür aufrichtiger Dank an das Österreichische Filmarchiv und das Österreichische Filmmuseum ).
Diesmal startet die Tournee in Wien. Im Anschluss daran geht die Reise weiter zum Image Forum Tokyo, zur Kinetheka Ljubljana, ins Centre Pompidou in Paris, zum Australian Center for the Moving Images Melbourne, zur Cinematheque Kopenhagen, nach New York ins Anthology Film Archives, in das Istanbuler Pera Museum, zum Netherlands Filmmuseum in Amsterdam – um nur die Stationen des ersten Tourneejahres 2012 zu nennen. Doch zunächst einmal haben Sie an insgesamt fünf Dienstagen die rare Gelegenheit, die Produktion aus sechs Dekaden österreichischer Laufbildkunst in einer kompakten, umfassenden Weise kennenzulernen. Bei dieser Entdeckungsreise wünscht sixpackfilm viel Vergnügen! (Brigitta Burger-Utzer)
Eine Veranstaltung von sixpackfilm
Kurator und Programmtexte: Brent Klinkum
Organisation: Gerald Weber, Brigitta Burger-Utzer (sixpackfilm)
Pressebetreuung: apomat (Andrea Pollach, Mahnaz Tischeh)
Grafik: Karl Ulbl
Finanzielle Unterstützung: Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (Abteilung Film), Fachverband der Film- und Musikindustrie der WKO, Kulturamt der Stadt Wien.
21. Februar – 27. März 2012
Filmhaus Kino
Spittelberggasse 3, 1070 Wien
Reservierungen: office@stadtkinowien.at
Information:
sixpackfilm
Neubaugasse 45/13, 1070 Wien
Tel: +43-1-5260990-0
www.sixpackfilm.com
Breaking Ground - Programm 7: In Awe
Dienstag, 20. März 2012
19.00 Uhr
Programm 7: In Awe
Das Programm versammelt Arbeiten, die die Einbahnkommunikation des Kinos und seiner herkömmlichen Codes zum Thema haben: jenes Spektakel auf der Leinwand, das den Zuseher zum naiven Bewunderer macht.
Radikale Auseinandersetzungen mit dem Fernsehen in seiner damals noch jungen Entwicklung oder dem sexuellen Begehren – explizit im Close-Up oder bloß imaginiert – gehören zu dieser Frage ebenso wie das ehrfurchtsvolle Staunen beim (Wieder)sehen von Klassikern des Genres. All das sind Meilensteine in der Geschichte der österreichischen Filmavantgarde. Wenn wir unsere „Iris“ auf „Berühmte Wienerinnen“ richten verschließen wir unsere Augen nicht für das „Happy-End“. Können wir unseren voyeuristischen Blick bis zum Ende durchhalten?
Siegfried A. Fruhauf
Exposed (2001 / 16mm / sw / 9 min)
Peter Kubelka
Adebar (1957-58 / 35mm / col / 1:30 min)
Schwechater (1957-58 / 35mm / col / 1 min)
Maria Lassnig
Iris (1971 / 16mm / col / 10 min)
Friedl vom Gröller
Le Barometre (2001 / 35mm / sw / stumm / 3 min)
Ernst Schmidt, jr.
Berühmte Wieneriennen nackt: Die Geschichte des Pip-Ups (1983 / 16mm / col / stumm / 9 min)
Peter Weibel
TV + VT Works (1969-72 / video / sw / 17:30 min)
Billy Roisz
Close Your Eyes (2009 / video / col / 13 min)
VALIE EXPORT
Mann & Frau & Animal (1970-73 / 16mm / col / 10 min)
Kurt Kren
22/69 Happy End (1969 / 16mm / sw / stumm / 4 min)
