Lesung von Frederic Morton - „Geschichten aus zwei Welten“ Event

ZEITPRÄGUNGEN II. Begegnungen in der Thelemangasse – mit Frederic Morton

Unter dem Ausstellungstitel „changing times (im wandel der zeiten)“ zeigt die in der Steiermark lebende Künstlerin Birgit Lichtenegger von 25. Juli-12. September Skulpturen aus Karton und auf Karton gemalte großformatige Bilder in den neu adaptierten Räumlichkeiten des Vereins welt&co in der Thelemangasse 6 im 17. Wiener Gemeindebezirk, dem ehemaligen Wohnhaus des bekannten Schriftstellers Frederic Morton. Die Ausstellung findet im Rahmen des Festivals „ZEITPRÄGUNGEN II. Begegnungen in der Thelemangasse“ statt, das Frederic Morton gewidmet ist.

Birgit Lichteneggers Arbeiten setzen sich mit gesellschaftlichen Zuständen auseinander und assoziieren Begriffe wie „Zeit“, „Geschwindigkeit“, „Leistungsdruck“ und „Kontrolle“, aber auch „Entfremdung“, „Identität“ und „Heimat“.
Ihre aus Karton gefertigten lebensgroßen menschenähnlichen geschlechtsneutralen Skulpturen verweisen darauf, dass auch ihre im realen Leben agierenden „Originale“, wir Menschen, bloß „Material“, inklusive ökonomisch argumentiertem Ablaufdatum, wegwerfbar und austauschbar sind. Die gemalten Bilder zeigen Menschen, die sich anpassen und ducken müssen und im System unserer hochtechnisierten Informationssgesellschaft gefangen sind.

Bereits in Kindheit und Jugend und später neben ihren beruflichen Tätigkeiten entstand bei Birgit Lichtenegger die Liebe zu Malerei und Skulptur. Dadurch ergibt sich eine immer weiter wachsende Faszination, sich im Wandel der Gefühle und Lebensphasen durch Farben und Materialien auszudrücken.

Die von ::kunst.projekte:: kuratierte Ausstellung findet im Rahmen des Festivals „ZEITPRÄGUNGEN II. Begegnungen in der Thelemangasse“ statt, das von Mitte Juli bis Mitte September nun schon zum zweiten Mal Literatur, Musik und bildende Kunst in einer einzigartigen Symbiose miteinander verbindet und speziell den Begriff „Heimat“ thematisiert. Damit wird dem bevorstehenden 85. Geburtstag von Frederic Morton („Durch die Welt nach Hause“, „Ewigkeitsgasse“) im Oktober Tribut gezollt, der in der Gegend rund um den Yppenplatz Kindheit und Jugend verbracht hat, bevor er nach New York emigrieren musste.

Das Programm, bei dem ::kunst.projekte:: mit dem Verein welt&co und der masc-foundation erstmals Mitveranstalter ist, wird sich an den Standorten Thelemanngasse 6, Hernals, in der Brunnenpassage am Ottakringer Yppenplatz mit einer Lesung von Frederic Morton am 24. Juli („Geschichten aus zwei Welten“) und einem Konzert von Uli Scherer und Wolfgang Puschnig am 12. September (factory music) sowie im öffentlichen Raum abspielen. Die drei Säulen der Erinnerung auf der Arlen-Piazza am Yppenplatz werden ab Mitte Juli mit Textzitaten von Frederic Morton zum Begriff „Heimat“ (in mehreren Sprachen) sowie mit Photographiken von Boris Kogan neu gestaltet. Bildmotive sind die mittlerweile verschrotteten Stanzmaschinen der ehemaligen Morton-Fabrik, aber auch Musterzeichnungen des Jahres 1939, die an den Ausbruch des 2. Weltkrieges vor 70 Jahren erinnern sollen.