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Mit Bernadette und Sigmar präsentiert das MUMOK zwei Filme von Duncan Campbell (*1972 in Dublin, lebt in Glasgow).
Bernadette (2008) ist ein Portrait der nordirischen Bürgerrechts-Aktivistin Bernadette Devlin, die 1969 mit nur 21 Jahren als jüngste Abgeordnete in das britische Parlament gewählt wurde. Campbell operiert hier mit dokumentarischen Material, das er teilweise direkt übernimmt, teilweise bearbeitet und mit der Stimme eines reflektierenden Erzählers aus dem Off unterlegt.
In Sigmar (2008) arbeitet der Künstler überwiegend mit abstrakten Details aus Bildern von Sigmar Polke. Begleitet werden diese von (deutschen) Sprachfetzen eines fiktiven Dialogs mit dem Maler, dessen Inhalt nicht erfasst werden kann.
Die so unterschiedlich erscheinenden Arbeiten basieren auf Campbells Überzeugung, dass Erzählungen immer nur subjektiv sein können und auch das Dokumentarische nur ‘eine Sonderform der Fiktion’ ist. Dennoch gilt es Geschichte(n) zu erzählen, dafür aber Formen zu finden, die auch deren Komplexitäten, inhärente Widersprüche und Diskontinuitäten erfahrbar machen. ‘Ich versuche in meinen Filmen zu erreichen, was Samuel Beckett als ‘eine Form, die auch Unordnung beherbergt’, bezeichnet.’ (Duncan Campbell).
Die beiden Arbeiten des Baloise - Kunstpreisträgers von 2008 gehen als Schenkung der Bâloise Gruppe in den Besitz des MUMOK über.
Kuratorin
Eva Badura-Triska
