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Ab 19 h bietet sich ihnen dort die Möglichkeit den theoretischen Teil
des mitumBACK Projektes genauer zu erfahren.
Unter den Schlagworten - reverse engineering globalization - stehend,
warum
mitumBACK als transdisziplinäres Experiment
zur Kultur der Jetztzeit, als Projekt an der Schnittstelle zwischen
Kunst und Wissenschaft, zwischen Diskursen, Codes und Moden
oszilliert.
„Mitumba heißen die ausrangierten Textilien, die aus dem Überfluss
europäischer Kleiderschränke
in kommerzielle Sammelcontainer wandern und wenig später auf jedem
afrikanischen Markt zu kaufen sind.
Mitumba ist der neuaufgetragene Wohlstandsverbrauch des Westens – und
ein gutes Geschäft.
mitumBACK verändert die Richtung dieses globalisierten Prozesses: das
Projekt kauft gespendete
Altkleider in Tansania zurück, läßt sie von (fair bezahlten)
afrikanischen Stickerinnen mit handgefertigten
Etiketten neu labeln und reintegriert sie in den westlichen Markt.
Ware wird Spende wird Ware.
mitumBACK läßt das „Abgetragene, Abgelegte, Ausgesonderte,
Fortgeworfene“ als extravagantes Modeteil
und künstlerisches Unikat in die „Erste” Welt zurückkehren und gibt
bereits entwerteten Produkten
durch ihre Re-Fetischisierung neuen Wert – einen, den sie zuvor nicht hatten.
Danach Diskussion mit den Beteiligten, anschliessend Filmscreening.
KünstlerInnen
Coelestine Engels
Markus Hafner
Wissenschaftliche Aufarbeitung
Christof Berthold
Screening (20 Uhr):
Safari-ya-Mitumba (2004)
Der Film des tansanischen Filmemachers David Kyungu-Matazio bietet
Einblicke in den Handel mit gebrauchter Kleidung.
Insbesondere der Kleinhandel mit Secondhand-Kleidung in Tansania steht
dabei im Fokus.
Second Hand. Ein T-Shirt reist um die Welt
Deutschland 2005, Buch: Ilaria de Laurentis, Raffaele Brunetti
Der italienische Filmemacher Raffaele Brunetti wurde neugierig, als er
das Foto eines Kindes sah, das in dem T-Shirt eines exklusiven
italienischen Reitclubs durch eine Dorfstraße in Burundi lief. Wie war
dieses T-Shirt aus dem italienischen Nobelviertel an das andere Ende
der Welt gelangt? Wo kommen überhaupt all die gebrauchten europäischen
Kleider her, die in ganz Afrika getragen werden? In Afrika heißen
diese Gebrauchtkleider „Mitumba“
Oburoni Wawu – Die Kleider der toten Weißen (BRD 1995, 55 Min. |
Franziska Strobusch, Boris Terpinc).
Eine Dokumentation über den lukrativen Handel mit Spendenkleidern.
Als mit den Missionaren die ersten Altkleider nach Ghana kamen, dachte
man dort, sie stammten aus
dem Nachlass von Verstorbenen. Dass Lebende so gute Kleider einfach
wegwerfen könnten, erschien
unglaublich. Inzwischen wissen die Menschen in Ghana nur zu gut, dass
die Altkleider nicht von Toten
stammen, sondern ein großes Geschäft der Lebenden sind – wenn auch ein
zwiespältiges: denn die
Einfuhr gebrauchter Textilien, die meist billiger sind als die lokal
hergestellten, entzieht der
einheimischen Bekleidungsindustrie den Boden. Wer Glück hat, findet
einen neuen Job in der „Ersten”
Welt: zum Beispiel in einer niederländischen Altkleidersortieranlage.
Der Kreis schließt sich.
