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Filmabend mit Michail Michailov Event
Im seinem Projektraum im weissen haus zeigt Michail Michail an diesem Abend seinen Film “Die Arbeit” (2006/2007).
Vorführungen: jeweils um 19h und 20 h
Michail Michailov
Die Arbeit, 2006/2007
DVD/Video, 39min.
Konzept: Michail Michailov
Arbeit/Performance: Ekaterina Radeva, Michail Michailov
Kamera: Ekaterina Radeva, Michail Michailov
Der Film „Die Arbeit“ ist eine Arbeit, die die Arbeit als Putzfrau und Putzmann in einem Haushalt
wohlhabender Leute sowohl dokumentiert als auch durch die künstlerische Inszenierungen die schwere,
mechanische, eintönige und schlecht bezahlte Arbeit in eine absurde Tätigkeit verwandelt. In mehreren
kurzen Sequenzen wird das Erledigen der vielfältigen Arbeitsaufgaben gezeigt. Unter Anwesenheit der
strengen Besitzer und jedoch ohne ihr Wissen wird das Putzen zu einem Spiel mit Nervenkitzel. Die
Haushaltsgeräte und Einrichtungen sowie die exotische Dekoration des Hauses werden zu Spielzeugen
und gewinnen dabei eine neue Bedeutung. So beginnt das anonyme Putzpersonal die Realität im Haus
auf eigene Weise zu gestalten…
„Die Videodokumentation „Die Arbeit“, welche auf Fußhöhe die Arbeit einer Putzfrau (Putzmann) im
Haushalt wohlhabender Menschen zum Inhalt hat ist eine brillante Studie von unterschichtsmäßiger
Arbeitshast und der möblierten Kitsch-Psyche einer mittelmäßigen Oberschicht, repräsentiert durch das
Mobiliar in einer Wohnung.
Brigitte Felderer, Herbert Lachmayer
„Michail Michailov benutzt den Alltag und das jeweils gewählte Umfeld als Fläche und Inspiration. Eine
seiner Strategien ist es, zur gleichen Zeit in einem Job und künstlerisch zu arbeiten. Im Zuge eines
Nebenjobs als Reinigungskraft in einem wohlhabenden Haushalt entstand über mehrere Monate das
Video „Die Arbeit“. Heimlich filmte der Künstler mit, während er seine reguläre Arbeit verrichtete. Das 40-
minütige Video hat anfangs dokumentarischen Charakter, wird aber bald von performativen Szenen
überlagert. Mehr und mehr verändert der Künstler die Realität auf seinem Arbeitsplatz, ohne dass die
Arbeitgeber es bemerken.“
Erwin Uhrmann
„Zwei Personen – ein Mann und eine Frau - migrantischer Herkunft putzen den Haushalt wohlhabender
Leute. In Anwesenheit der Auftraggeberin erledigen die beiden die vielfältigen Arbeitsaufgaben.
Gleichzeitig eignen sie sich aber das Haus durch künstlerische Inszenierungen, die sie in die monotone
Reinigungstätigkeit einbauen, an und führen damit den ihnen zugewiesenen Platz als “ausländische
Putzhilfe” ad absurdum. Einrichtungsgegenstände, Haushaltsgeräte, Kleidung und die animalisch-
exotischen Dekorationen des gutbürgerlichen Haushalts werden zum Abenteuerspielplatz: ein
performatives Experiment inklusive Nervenkitzel, denn immer wieder erscheint die Hausfrau mit neuen
Anweisungen.“
Ingeborg Erhart