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manische massen
die verinnerlichung ihres schlagschattens (er würde den betrachter treffen) beflügelt meine vorstellung, dass die gemalte form innen vollkommen schwarz ist.diese nacht bildet den inhalt der bilder.ihr hintergrund ist ein flammender stern, er wird die kontur der darstellung schärfen - später. davon ist nichts sichtbar, nichts von bereits besprochenem. und erst recht nicht die kleine skulptur, die jeweils als vorlage dient:
ihr milieu ist feucht und glitschig. der kleine batzen lehm in meinen händen folgt dem druck der finger,sie bewahren und beschützen, sie verhindern das entgleiten des klebrigen urstoffes .und bändigen.manische masse.so entsteht nach ihrer aushärtung die skulptur , das zu beseelende stück , der adam,als vorgabe für jedes bild …
die geringe menge lehm , die dafür notwendig ist, garantiert die überschaubarkeit wie für ein auge nur, und wahrt die intimität.doch davor noch der sanfte druck, das zärtliche verschmieren, das eindringen eines fingers in das entstehende loch- alles in der ungefähren spanne einiger atemzüge,einatmen und ausatmen, kaum länger als ein gedehnter augenblick.die konzentration ist enorm und entspricht der länge eines gesprochenen wortes, einem gebet. nun wird die form gesockelt, von allen seiten mit genuss betrachtet und vom malerauge eingerichtet. diese positionierung sucht das herz des dings und wird es zum schlagen bringen, in folge des sich einstellenden licht- und schattenspiels auf der skulptur, der räumlichen offenbarung, das helle und das dunkel die farbfindung stellt sich ein, der ganze prozess ist traumwandlerisch und vorbewusst, der ferne klang ist das rauschen des meeres. diese umsetzung der skulptur in ihr abbild wird ihr leben einhauchen, seele sein von zarten pinseln.nun erklingen die geigen, ihr gemaltes anthrazit, das stahlblau und das farngrün der bratschen die feinen töne der erden - auch coelinblau und fleischrot werden dem bild als der erschaffenen seele der skulptur die präsenz verleihen - paukenschlag.die illusion vom raum wird ihr herz zum schlagen gebracht haben und den gleichklang mit dem des betrachters
aus der dichte ihrer schwärze, innen, ihrer nacht (in ihrer ruhenden stille) wird diese farbe hervorgegangen sein, zwanghaft die und keine andere, nur die, einmalig, manische masse, wie für immer………….
wolfgang walkensteiner
