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Markus Schinwald & Arthur Köpcke Event
Die psychologische Auseinandersetzung mit Raum und Körper, das Unheimliche und das Unbehagen, das Defizitäre sowie die irrationalen Tiefen des individuellen und kollektiven Seins sind die Themen der Arbeiten von Markus Schinwald (1973). Ausgangspunkt ist der menschliche Körper in all seiner Unzulänglichkeit. In Schinwalds Fotografien, Skulpturen und Filmen mit Anleihen aus den darstellenden Künsten, wie etwa Theater und Tanz wird dieser zur Projektionsfläche psychologisch aufgeladener Innenwelten, die sich permanent ihren Weg nach außen suchen und sich dort manifestieren. Mit subtilen Eingriffen, Attributen und Manipulationen, wie uneindeutigen Apparaturen und prothetischen Accessoires, wird dem scheinbar gefestigten Körper eine beunruhigende körperliche Oberfläche verliehen. Die Szenarien, die Schinwald entwickelt, folgen keiner linearen Narration mit Anfang und Ende, sondern zirkulieren obsessiv und repetitiv um eine inhaltliche Mitte. Die auf den ersten Blick minimal-kühlen Inszenierungen verdichten sich so zu einem komplexen Wirkungsgefüge, das eine Vielzahl an Möglichkeiten und Geschichten zulässt, die sich aus unserem kollektiven Gedächtnis speisen.
Zuletzt waren die Arbeiten von Markus Schinwald u.a. im Kunsthaus Bregenz (2009), im Migros Museum für Gegenwartskunst, Zürich (2008), in der Tate Modern in London (2007) oder in der Kunsthalle Wien (2007) zu sehen. Seine Arbeiten befinden sich in renommierten Sammlungen wie der Tate Modern in London, dem Belvedere in Wien, dem MUMOK in Wien , dem ARC Musée d’Art Moderne in Paris oder dem Migros Museum in Zürich.
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Arthur Köpcke
“fill : with own imagination“ and “…&C” (and continue)
Diese beiden Grundprinzipien durchziehen alle Werke des in Hamburg geborenen Künstlers Arthur Köpcke, die den Betrachter auch heute noch herausfordern, Kunst und Alltag erfinderisch zu begegnen. Als gleichsam humorvolle wie ernsthafte Anliegen fordern sie auf: ‚Use your own imagination in an infinite process.’
Das Leben und Werk des 1927 in Hamburg geborenen Künstlers Arthur Köpcke war geprägt von einer biographisch bedingten Infragestellung seiner Existenz und seiner Umwelt. Traumatische Erlebnisse zu Ende des 2. Weltkrieges hinterließen bei Köpcke das Empfinden, in einem permanenten Ausnahmezustand zu leben. Als Künstler Autodidakt, umspannte sein umfangreiches Werk Literatur, Malerei, Objekt-, Konzept- und Aktionskunst. In den 50er Jahren beim Versuch von der Kunst zu leben gescheitert, beschloss er aus dieser Not in Dänemark eine Tugend zu machen: in der internationalen Fluxus-Bewegung, die die Verschmelzung von Kunst und Leben zum Ziel hatte, erkannte Köpcke Gleichgesinnte. Es galt nicht mehr Werke herzustellen, die als Galerieware zu verkaufen war, sondern Kunst zu machen, die vom alltäglichen Leben zehrte. Das Augenmerk lag auf dem Gewöhnlichen, nicht dem Exotischen, dem Ereignis und nicht der Pose, dem Prozess und nicht dem Kunstwerk.