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Wahlverwandtschaften-regenerated Event
SABINE GROSCHUP
STEPHANIE GUSE
CLAUDIA-MARIA LUENIG
CHRISTIANE SPATT
Wahlverwandtschaften-regenerated
1.7. bis 29.8.2009
Vernissage:
Dienstag, 30.06.2009, um 19:00 Uhr
Zur Eröffnung spricht Dr. Theresia Hauenfels
3 Jahres-Fest und Katalogpräsentation mit DJ:
Freitag, 28. 8. 2009 ab 16 Uhr mit „open end”
Wo: Galerie Michaela Stock, Schleifmühlgasse 18, 1040 Wien
Historische Frauenpersönlichkeiten stehen im Fokus des Künstlerinnenblickes: Porträtiert werden
mitreißende Zeitgenossinnen, Pionierinnen vielfältigster Art, zu denen die Teilnehmerinnen der Ausstellung
in einer besondere Beziehung stehen. Generationsübergreifende Konnexe werden gebildet
und dabei bewusst aktuelle Bezüge gesucht.
Der weibliche Körper und der Aspekt des Verhüllens, des Verkleidens und auch der Verschleierung ist
Thema des Beitrags von Claudia Maria Luenig. Ausgangspunkt ist das Leben und schriftstellerische
Werk der 1904 verstorbenen Isabelle Eberhardt, die als junge Frau Ende des 19. Jahrhunderts Afrika
bereiste. Bei der Realisierung hat die Bildhauerin auf Metall und Kabel als Werkstoff zurückgegriffen.
Textzitate sind in die gehäkelten Objekte eingearbeitet.
Mit einem berühmten Bild von Paula Modersohn-Becker, bei dem sich die Worpsweder Künstlerin und
bedeutende Vertreterin des deutschen Expressionismus als Schwangere darstellte, setzt sich Stephanie
Guse in einer photographischen ironisierten Selbstinszenierung auseinander. Die Bernsteinkette
des Originals bildet sie jedoch hier aus den gelben Schalen des Innenlebens von Überraschungseiern
nach.
Ebenfalls eine Persönlichkeit aus dem Kunstleben des frühen zwanzigsten Jahrhunderts wird bei
Diana Deu zum Thema: DADA- Baronesse Elsa von Freytag-Loringhoven (1874-1927). Deren
Veröffentlichungen in der Avantgarde Zeitschrift Little Review sowie ihre sexuell aufgeladenen Auftritte
lösten starke Kontroversen aus. Im Fokus der künstlerischen Auseinandersetzung steht der fließende
Übergang zwischen Leben und Kunst.
Christiane Spatt befasst sich in einer Fotoinstallation mit dem berühmten Pin-up-girl der 50er Jahre
und Vorbild vieler Comicfiguren, Betty Page, die als Wegbereiterin der Sexuellen Revolution gilt.
Wegen der Zurschaustellung weiblicher Sexualität wurde sie als mediale playerin im prüden Nachkriegsamerika
zu einer öffentlichen Person, oszillierend im Spannungsfeld Unschuld und Laszivität:
zwischen Befreiung und Konsumobjekt.
In der Installation „Sweet Lady of Darkness“ befasst sich Sabine Groschup mit zwei Ikonen der
Filmgeschichte der 60er und 70er Jahre: Doris Day und Barbara Streisand. In einen bodenlangen,
pinkfarbenen Mantel in der Anmutung einer mittelalterlichen Kutte, zu verstehen als Allusion an den
Tod, ist, wo das Herz sitzt, ein Monitor eingelassen. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob das projizierte
Frauenbild auch heute noch seine Geltung hat.
(Theresia Hauenfels)