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Galerienfrühstück: Michael Nitsche Event
11.DESIGNPFAD
18. bis 20. Juni 2009
Freihausviertel-Neubaugasse
Galeriefrühstück: 20.Juni 2009 von 11-15 Uhr
MICHAEL NITSCHE
No Sleep ´til Ragnarök
Plastiken und Zeichnungen
8.Mai bis 27.Juni 2009
Interview mit Michael Nitsche:
http://www.berlinerkunstkontakter.de/
Dr. Berthold Ecker, Auszug aus der Eröffnungsrede am 8.5.2009 in der Galerie Michaela Stock
No sleep til Ragnarök, der Titel der Ausstellung verspricht einen ungesattelten Ritt mitten in die Hölle, ein rastloses, ausgeliefertes Fortgerissensein in das Inferno des Weltunterganges, wie Ragnaröck in der Edda beschrieben wird. Ein gewaltiger Kampf zwischen Göttern und riesenhaften Urwesen, der die Erde restlos vernichtet und doch am Ende aus dem Chaos eine neue Verteilung der Kräfte erahnen lässt…. Die Irritation, die von den Figuren ausgeht, rührt von der unorganischen Anatomie her, die Nitsche aus zerlegten Stofftieren und diversen Fundmaterialien erschafft, es sind die Homunculi der Konsum und Spielzeugfauna, die ein künstlerischer Doktor Frankenstein unserer irritierten Wahrnehmung serviert. Die Skulpturen und Zeichnungen führen hybride Tiere und Fabelwesen vor, es sind Gnome, wie aus isländischen Märchen entsprungen und exotisches Getier, das sich aus nordischen Mythen in unsere Breiten und Zeiten verirrt hat…. Wenn Nitsche mit Stofftieren arbeitet, so ist dies nicht allein formal zu berücksichtigen. Stofftiere gehören in den Wahrnehmungskreis „heile Welt des Kindes, das Geborgene, Umsorgte, die Bedingungslose Liebe“, - alles was diese behütete Sphäre stört, wie es diese zerteilten, umgebauten Kinderweltorganismen zweifellos tun, verkehrt sich in ihr Gegenteil, in die Horrorvorstellung der Schändung des kostbaren menschlichen Schatzes. Mit dieser ursprünglichen Wahrnehmungsebene spielt Nitsche mit Vorliebe, er weiß, dass seine Materialien selbst wieder Geschichten erzählen und er bringt sie als Träger von emotionalen Botenstoffen souverän zur Wirkung. Aber in diesem Stadium ist die Arbeit noch Ding, es sind Konglomerate von Dingen, die erst in der finalen Vereinigung durch das Übergießen mit Paraffin, quasi aus dem echten Leben „ex-skulpiert“ werden. Erst in diesem Prozess, der das ganze momentane Werk charakterisiert, wird das Alltägliche, mit seinen alltäglichen Bedeutungen in den Status des Kunstwerkes transformiert.