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Identities 09: Sonntagsmatinee Event
Sonntagsmatinee im Filmcasino
mit Tramezzini d’amore vor dem Film
Leckere Tramezzini vor dem wunderbaren Sonntags-Dokuklassiker von Pier Paolo Pasolini…
12:00 Comizi d’amore (Love Meetings / Das Gastmahl der Liebe)
Pier Paolo Pasolini
Italien 1963, 35 mm, Schwarzweiß, 93 min, OmdU
Comizi d’amore ist ein Interview-Film, der sich mit dem Verhältnis der Italiener zur Sexualität beschäftigt. Pasolini ist kein steriler Meinungssammler, seine Gegenwart schenkt dem Film Forscherlust und abenteuerliches Sich-Einlassen auf die Realität. Die Gespräche kreisen um Sexualität als Ehre, Ware, Pflicht, Perversion, Tabu, Passion und Nationalsport der Männer. Zu Wort in diesem Dossier der Sprache und des Sprechens (das allen Regionen, Milieus und Klassen Italiens gilt) kommen ‚vitelloni‘, Intellektuelle, Bäuerinnen und Prostituierte, prominente Autoren und namenlose Arbeiter.
14:00 Queer Performativities
Kurzfilmprogramm / Präsentiert von Johanna Schaffer
51 min
In Anwesenheit einiger FilmemacherInnen
Gender-gequeerte Avatare, digitale Joyrides durch Schwulenpornos, queere Pixel-Buddies, von Kakteen gesäumte Liebeslieder: Das Kurzfilm-/Video-/Visuals-Programm Queer Performativities zeigt Bilder, die sich nicht sofort erschließen und fordernd sind. Ausgangspunkt des Programms ist der vom Begriff ‚performativities‘ ermöglichte Raum zwischen ‚Performance‘ als Kunstgenre und ‚performativ‘ als theoretischem Begriff, der betont, dass Darstellungen und Äußerungen Wirklichkeiten nicht nur beschreiben, sondern auch herstellen. Unbequem-schöne Bilder – meet the challenge!
What You See is What You Get
Stefanie Seibold
Österreich 2005, Digital, Farbe, 12 min, OF
Video 4 Queer Buddies
Helga Hofbauer
Österreich 2009, Digital, Farbe, 3 min, o. D.
Österreich-Premiere
Candan
Madeleine Bernstorff
Deutschland 1998/2005, Digital, Farbe, 3 min, ohne Ton
Save a Horse Ride a Cowboy
An Kaler
Deutschland/Österreich 2009, Digial, S/W, 5 min, o. D.
Österreich-Premiere
Joyride
Markus Hausleitner
Österreich 2009, Digital, Farbe, 5 min, ohne Dialog
Österreich-Premiere
Income
Michail Michailov
Schweiz/Österreich 2007, Digital, Farbe, 3 min, o. D.
Hospitality
Ingrid Tsang Wu
USA/Italien 2005, Digital, Farbe, 15 min, Ome/ital.U
Sometimes You Fight for the World, Sometimes You Fight for Yourself
Pauline Boudry
Deutschland 2004, Digital, Frabe, 5 min, OF
16:00 Before Stonewall
Greta Schiller, Robbie Rosenberg
USA 1984, 16mm, Farbe und S/W, 87 min, OmdU
In Anwesenheit von Greta Schiller und Andrea Weiss
Jahrzehnte bevor der erste Christopher Street Day gefeiert wurde, gab es für Schwule und Lesben noch keine adäquate Bezeichnung – und etwas, das keinen Namen hatte, konnte folglich nicht existieren.
Mit ihrem vielfach preisgekrönten Film zeichnen Greta Schiller und Robbie Rosenberg die Geschichte des Sichtbarwerdens von Schwulen und Lesben in der US-amerikanischen Gesellschaft auf – ein lebendiges Dokument einer verborgenen Geschichte, voller Witz und Ironie und manchmal auch Traurigkeit. Mithilfe von großartigen historischen Filmausschnitten und Fotos, vor allem aber aus Aussagen und Anekdoten von ‚ordinary gay people‘ setzt Before Stonewall Dokumente und Ereignisse zusammen – authentisch, lebhaft und mit viel Humor – und füllt so eine jener visuellen Leerstellen, die die Unsichtbarkeit queerer Existenz so lange begleiteten.
18:00 Les voleurs (Thieves / Diebe der Nacht)
André Téchiné
Frankreich 1996, 35mm, Farbe, 117 min, OmeU
Österreich-Premiere
Alex ist ein ‚flic‘, nicht aus Leidenschaft, sondern aus Protest gegen seine kriminelle Familie. Er hat gern alles unter Kontrolle. Gefühle haben und vor allem zeigen ist nicht sein Ding. Ivan, sein Bruder, ist Genussmensch und einflussreicher Unterweltboss mit den Fingern in allen möglichen – illegalen – Deals. Nun muss Alex sich mit Ivans Tod auseinandersetzen, der bei einem Einbruch erschossen wurde.
An der Oberfläche als Gangsterfilm und klassisches Melodrama im Stil des Film Noir getarnt, entpuppt sich Les Voleurs als komplexes Familien- und Beziehungsdrama, das von – geschwisterlicher und sexueller – Rivalität, Entfremdung und Misstrauen geprägt ist.
20:00 Comme les autres (Baby Love)
Vincent Garenq
Frankreich 2008, 35mm, Farbe, 93 min, OmeU
Österreich-Premiere
Es muss sein! Ein eigenes Baby! Nichts wünscht sich der attraktive Kinderarzt Manu sehnlicher. Leider stößt er damit bei seinem Partner Philippe, für den Nachwuchs eine unzumutbare Freiheitsbeschränkung darstellt, auf vollkommen taube Ohren. Dann also im Alleingang – aber wie? Während Philippe erst einmal auf Abstand geht und sich nach Jahren monogamer Beziehung mal wieder so richtig austobt, macht sich Manu auf die Suche nach einer Mutter für sein Kind. Ein Unterfangen, das auch heutzutage noch zu einem Mordsprojekt ausarten kann und den Papa in spe in diesem witzigen wie warmherzigen Beziehungsabenteuer in die vergnüglichsten Verwicklungen stürzt. Behörden, Familie, Freunde – irgendwie scheinen sich alle gegen Manu zu verschwören, und außerdem fehlt ihm sein Mann an der Seite.
22:00 Avant que j’oublie (Before I Forget)
Jaques Nolot
Frankreich 2007, 35mm, Farbe, 108 min, OmeU
Pierre ist sechzig Jahre alt. Er ist Autor, lebt alleine in Paris. Ab und an sind ihm junge Männer gegen Bezahlung zu sexuellen Diensten. Er trifft alte Freunde und sucht regelmäßig seinen Analytiker auf. Pierre ist seit über zwanzig Jahren HIV-positiv. Sein langjähriger Partner Toutoune ist kürzlich gestorben, dessen Angehörige haben ihn um das ihm zugedachte Erbteil und um persönliche Erinnerungsstücke betrogen. Der Alltag wird beschwerlicher. Die Medikamente schlagen auf die Libido und auf die Potenz. Einmal lehnt sich Pierre weit vornüber aus seinem Dachfenster hinaus, wie zur Probe. … Bevor es jedoch so weit ist, hat der Held noch einiges aufzulösen. Und bevor man vergisst, schreibt man es lieber auf. Oder: man bilanziert.