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Junge Talente in der Galerie der Freischaffenden
Von 10. bis 26. Juni 2009 zeigt die Galerie der Freischaffenden Skulpturen, Zeichnungen und einen Splatter-Animationsfilm der vielseitigen österreichischen Künstlerin Maria Grün. Vernissage am Dienstag, 9. Juni 2009, um 19.00 Uhr. Eintritt frei.
Die Galerie der Freischaffenden präsentiert mit Maria Grün ein neues junges Talent mit breitem künstlerischem Spektrum. Die Absolventin der Wiener Kunstschule diplomierte 2002 in der Bildhauerei unter Leslie De Melo, der diese Ausstellung auch kuratiert. Grün kann bereits eine Reihe interessanter Ausstellungen in Berlin, Frankfurt, Ankara und Istanbul vorweisen.
Unter dem bezeichnenden Titel „Mein Körper ist ein schutzlos Ding“ werden Zeichnungen, Skulpturen, Collagen sowie ein Splatter- Musik-Animationsvideo gezeigt. Die Künstlerin reflektiert über die Zerrissenheit zwischen archaischen Empfindungen und den unfassbar schnell voranschreitenden technologischen Entwicklungen des 21. Jahrhunderts, denen schutzlose Körper ausgeliefert sind.
Maria Grün arbeitet gerne mit vergänglichen Materialien wie Wachs und Gips, die Vergänglichkeit in die Materie/Thematik einbeziehend. Sie wählt dieses Material aufgrund der Vergänglichkeit, auch Jute und Gips spielt eine große Rolle in ihren Werken.
Maria Grüns Werke sind real – konkrete Themen werden konkret dargestellt – sind jedoch nicht eindeutig greifbar. Ihre Werke berühren, sind präzise formuliert und beziehen eine Position in der Kunst zwischen Komik und Horror.
„Psychosomatic“
Das Werk „Psychosomatic“ zeigt einen in seine Einzelteile zerfallenen, lebensgroßen Gipsmann und verrät dem sensiblen Betrachter seine stumme Geschichte: Vom Aufenthalt im Krankenhaus, wo er von Technik am Leben erhalten wurde und was von ihm übrig blieb. Der löchrige Rumpf ohne Arme, stellenweise zerfallen. Jeans, als Hülle ohne Inhalt. Nur das Gesicht mit dem Ausdruck von Betroffenheit, Schmerz und Verletzbarkeit zeugt von etwas Bleibendem, das das Ganze zusammenhält.
„Der kleine Paul“
Beim Werk „Der kleine Paul“ handelt es sich um ein Einmetergroßes, ca. fünfjähriges Kind, das allerdings noch an der Nabelschnur hängt. Es ist körperlich bereits im Vorschulstadium, ein Alter, in dem sich ein Kind bereits selbst versorgen, sich selber beschäftigen kann. Damit bringt Grün einfühlsam, aber pointiert zum Ausdruck, wie die Geburt des Kindes bereits Jahre vor der Schwangerschaft thematisiert wird und Frauen sich Gedanken über die „Zeitfrage“ machen. Was ist machbar, wie wird man selber die Schnittstelle zwischen dem eigenem Leben und dem Alltag mit Kind gestalten?
„Feindliches Außen“
Im Bild „Feindliches Außen“ ist ein Mann zu sehen. Er wirkt wie ein Roboter, aber es wächst etwas Fleischliches aus ihm heraus, das ihn schützt. Die überdimensionale Mandel als Symbol seiner Abwehr.
„Menschmaschine“
In dieser Werkreihe werden Zeichnungen auf transparentem Papier in einem Leuchtkasten, aus Motherboards konstruiert, präsentiert. Ein Zitat aus „Das fahle Pferd“ von Agatha Christie beschreibt die Wirkung dieser Arbeit: „Die Espressomaschine hinter meinem Rücken zischte wie eine zornige Schlange. Das Geräusch klang unheimlich, um nicht zu sagen drohend in meinen Ohren, und ich dachte bei mir, dass fast alle unsere neuzeitlichen technischen Errungenschaften das gleiche Gefühl erwecken. Das bösartige Heulen eines Düsenflugzeugs, das dumpf-einschüchternde Dröhnen der Untergrundbahn, die schweren Lastzüge, die Fundamente unserer Häuser erbeben lassen….selbst die gewöhnlichsten Haushaltsgeräte mahnen zur Vorsicht, so große Erleichterungen sie auch bieten mögen. Staubsauger, Waschmaschinen, Schnellkochtöpfe, Geschirrspüler und Eisschränke scheinen zu sagen: Vorsicht, ich bin zwar zu deiner Bequemlichkeit da, aber wehe, wenn du die Kontrolle über mich verlierst.”
