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NEROLIO
Aurelio Grimaldi, Italien 1996, OmeU, 35mm, 82 min.
DREHBUCH: Aurelio Grimaldi nach seinem Roman „Sputerò su mio padre“. KAMERA: Maurizio Calvesi. SCHNITT: Mauro Bonnani. MUSIK: Maria Soldatini. PRODUKTION: Leonardo Giuliano, Caterina Nardi. MIT: Marco Cavicchioli, Vincenzo Crivello, Salvatore Lazzaro, Lucia Sardo, Piera Degli Esposti
Humorous, poetic, foul-mouthed and provocative… (Variety)
In Italien ein Skandalfilm, der erst zwei Jahre nach seinem internationalen Festivaldebüt ins dortige Kino kam.
Die Faszination, die Knaben aus dem Volk auf den Literaten und Regisseur Pasolini ausüben, hat nicht nachgelassen: Auf einer Sizilienreise lässt er die am Lagerfeuer sitzenden Fischerjungs nacheinander zu sich ins Auto kommen und sich zu Klängen klassischer Musik vor ihm ausziehen. Zu Hause in Rom durchstreift er ruhelos die nächtlichen Straßen des Bahnhofsviertels auf der Suche nach Strichern. Die Körper blutjunger italienischer Machos dienen dem als Enfant terrible etablierten Künstler nicht nur als Sexualobjekt, sondern auch als eine der wichtigsten Inspirationsquellen. … In drei Episoden entwirft Regisseur Grimaldi ein ungewöhnlich einfühlsames Bild der widersprüchlich-genialen Skandalfigur Pasolini und seiner Obsessionen kurz vor seinem tragischen, Aufsehen erregenden Ende. Und findet für seine Auseinandersetzung mit dem Mythos Pasolini unvergesslich-poetische Bilder in einer intensiven Schwarz-Weiß-Photographie, die noch das kleinste Körperhaar auf südländischer Haut zum Leuchten bringt. (Verzaubert 2003)
Nerolio war der am heftigsten diskutierte Wettbewerbsbeitrag in Locarno 1996. Autor und Regisseur Aurelio Grimaldi holt darin den 1975 ermordeten Schriftsteller und Filmemacher Pier Paolo Pasolini vom Denkmal. Gezeigt wird weder der von der Reaktion verfolgte Intellektuelle, noch wird, was gang und gäbe ist, die italienische Rechte angeklagt, der Pasolinis Tod zweifellos gelegen kam. Nerolio beschreibt das Dasein eines Künstlers, der aus seiner Einsamkeit wesentliche Impulse für sein gesellschaftliches Engagement zog. Die Beschränkung des Films auf das ungemein Persönliche ist seine Stärke: Das Porträt wird zum Porträt einer Gesellschaft, die mit eiserner Intoleranz den sogenannten Außenseitern nur ein Leben am Rande lässt. (Peter Claus, Berliner Zeitung )
Der Film, der sich zum Teil an dem posthum veröffentlichten Roman Pasolinis „Petrolio“ orientiert, besteht aus drei verschiedenen Episoden, in denen die Hauptfigur - immer ein Dichter oder ein Regisseur oder beides - beiläufig drei jungen Männern begegnet und eine sexuelle Beziehung mit ihnen aufnimmt. Dabei spielt eine emotionale und lebensbejahende Komponente stets eine Rolle. Im ganzen Film gibt es explizite Bezüge auf Pasolinis Leben und Denken, ohne dass jemals sein Name fällt. Die letzte Episode gibt Pasolinis Ermordung wieder. Erst zwei Jahre nach der Präsentation im Festival von Locarno konnte dieser Skandal-Film
in den italienischen Kinos gezeigt werden. (pasolini.net )
Best Actor (Marco Cavicchioli) - Beliers FF 1997
First Prize - Milan Intl Lesbian & Gay FF 1997
Best Cinematography - Independent FF Arezzo 1997
