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Soho in Ottakring: arbeiten oder nicht arbeiten!? Event
17.00 Uhr: DJ-Set Workshop-Teilnehmerinnen mit DJn Ipek
18.00 Uhr: Begrüßung durch Ula Schneider, Initiatorin von SOHO IN OTTAKRING | Franz Prokop, Bezirksvorsteher in Ottakring | Dr. Andreas Mailath-Pokorny, Stadtrat für Kultur und Wissenschaft
18.30 Uhr: : Ilegalne Emocije (Serbien)
Tamara Dinka bildet gemeinsam mit Nikola aka Nitkov das Duo Ilegalne Emocije. Ihr rauher Elektro-Punk ist in den Clubs Akademija, Kocka, Povetarac, Underworld, Parafin in Belgrad und Mocvara in Zagreb zu hören.
19.30 Uhr: DJn Ipek (Türkei/Deutschland)
2007 erschienen beim renommierten Label Trikont 2 CDs, die sich mit Underground-Grooves in Istanbul und der aktuellen Musik türkischer KünstlerInnen in Deutschland beschäftigen. Diese besondere Auswahl wurde von der jungen DJn Ipek Ipekcioglu zusammengestellt, um nicht länger „zum Stereotyp geronnene Metaphern und Stickworte“ zum Thema Türkei zu bedienen.
20.30 Uhr: Ayben (Türkei)
Die Rapperin Ayben aus Istanbul gehört zur jüngsten Generation der bad girls in den Musikszene der Türkei. Ayben hat sich nicht nur schnell von ihrem berühmten Bruder Ceza emanzipiert, sondern produziert Seite an Seite mit ihm oder Rappern wie Killa Hakan.
21.30 Uhr: DJn Ipek
Wert des Arbeitens, Recht auf Arbeit
Der Wert des Arbeitens ist gerade in einer Gesellschaft, die sich so zentral über die Arbeit definiert wie die unsere, immer wieder in Frage zu stellen. Wer hat Recht auf Arbeit und auf welche Art von Arbeit? Gibt es eine Pflicht zu arbeiten? Brauchen wir Arbeit, oder nur Geld? Schon sehr früh werden die Weichen gestellt, die später den Zugang zu beruflichen Feldern öffnen oder auch verwehren.
The value of work, the right to work
The value of work is particularly worthy of constant scrutiny in a society such as ours that makes work a central defining theme. Who has the right to work and to what kind of work? Is it a duty to work? Do we need work, or just the money? The course that either gives or denies access to professional fields is set very early.
Arbeiten oder nicht arbeiten
Arbeiten oder nicht arbeiten ist für viele vorerst gar keine Frage von Definitionen sondern eine existenzielle Entscheidung oder Gegebenheit.
Arbeiten können, arbeiten wollen, arbeiten sollen, arbeiten müssen. Nicht arbeiten können, nicht arbeiten wollen, nicht arbeiten müssen und: nicht arbeiten dürfen. Arbeiten ist das Ordnungsprinzip, das die Gesellschaft - noch - zusammenhält. Und damit auch Unterscheidungsmerkmal, Verteilungsspiegel, Druckmittel, Erpressung.
Zugleich ist Arbeiten mit einer über den bloßen Lebenserhalt hinausgehenden, quasi religiösen, Bedeutung aufgeladen. Dabei wird Erwerbsarbeit mit schöpferischem Tun überlagert. Der Lebenssinn des neuzeitlichen Menschen zeigt sich gewissermaßen im Arbeiten. Nicht Arbeiten wird so gesehen zum Frevel am Lebenszweck. Die Belastung der Betroffenen steigt dadurch weiter an. Andererseits bleibt gesellschaftlich sinnvolle und sozial wünschenswerte Arbeit auf der Strecke, obwohl wir offiziell zu wenig Arbeit haben.
Viele sehen daher in einer Neuorganisation des Sozialstaates die Chance, mit den gegenwärtigen Krisen in der Arbeitswelt produktiv umzugehen. Bedingungsloses Grundeinkommen zum Beispiel würde einen veränderten Arbeitsbegriff benötigen oder befördern.
Freischaffendes und künstlerisches Arbeiten
Freischaffendes und künstlerisches Arbeiten ist normalerweise von Selbstbestimmung, Flexibilität einerseits, gesellschaftlicher Geringschätzung und Selbstausbeutung andererseits, bestimmt. Ein Teil davon, die Flexibilität und Selbständigkeit in Kombination mit Kreativität wird von Seiten der Wirtschaft immer wieder ganz generell zum Vorbild für musterhaftes Arbeitsverhalten stilisiert. Gefordert wird dabei ein neuer Arbeitsethos, der so tut als wäre der Verlust aller Sicherheiten bereits eine Überwindung entfremdeter Arbeit.
Immer mehr KünstlerInnen wollen dem entgegentreten und ihre Rolle in der Gesellschaft auf andere Weise erfüllen als dadurch, Vorbilder für die völlige Entsolidarisierung der Gesellschaft abzugeben.
Voraussetzung jeder möglichen Veränderung ist das Entstehen eines öffentlichen Diskurses über das Arbeiten und das Entwickeln neuer Modelle. Kunst ist dafür ein mögliches Medium.
Diese Arbeit an der öffentlichen Auseinandersetzung zu „arbeiten oder nicht arbeiten” ist Ziel von SOHO IN OTTAKRING 2009.