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Karl Sierek - China in Hollywood. Der globalen Bilderwanderung auf der Spur Event
Seit den frühen 1980er-Jahren haben drei Generationen chinesischer FilmemacherInnen ein dynamisches und eigenwilliges Kino hervorgebracht.
Einerseits baute der chinesische Film auf das Bildwissen der eigenen Kulturen auf, andererseits reflektierte er mit großer Offenheit die Formen und Figuren anderer Kinematografien. Inzwischen haben die Bilder aus China erkennbare Spuren im gegenwärtigen Weltkino hinterlassen.
Karl Sierek zeichnet in seinem Vortrag einige dieser Spuren nach: Beginnend bei frühen Filmen der sogenannten Fünften Generation (Tian Zhuangzhuang, Zhang Jun Zhao), führen sie zu etlichen Arbeiten des New New Hollywood (z. B. Quentin Tarantino), zum europäischen Autorenfilm (etwa Olivier Assayas) oder zu den jüngsten transnationalen Koproduktionen von Zhang Yimou oder Chen Kaige. Mit Strategien der Bildverflachung und Schwarzweißeffekten in der Art des chinesischen Schattentheaters, mittels Monochromie und Grisaille-Techniken sowie durch eine Vielzahl anderer diskursiver Verfahren entsteht eine ästhetisch facettenreiche Hybridisierung von Stilelementen, die bisher noch kaum untersucht wurde.
Karl Sierek ist Professor für Geschichte und Ästhetik der Medien an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und wissenschaftlicher Leiter des Béla Balázs Instituts für Laufbildforschung in Wien. Gastprofessuren in Salzburg, Berlin, Paris und Tokio. Derzeit ist er IFK_Senior Fellow.
Publikationen (u. a.): Images, Oiseaux. Aby Warburg et la théorie des cultures entre cinéma, photographie et ordinateur, Paris 2009; Foto, Kino und Computer. Aby Warburg als Medientheoretiker, Hamburg 2007; Ophüls : Bachtin. Versuch mit Film zu reden, Frankfurt/Main 1994; Aus der Bildhaft.
Filmanalyse als Kinoästhetik, Wien 1993.