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Finnissage: Manfred Peckl - Alles wird gut Event
Manfred Peckl
In Manfred Peckls großformatigen Collagen wird die Karte zum Material. Aus herkömmlichen Geografieatlanten entnimmt Peckl Landkarten, Weltkarten, Sternenkarten und zerschnitzelt sie in kleinste Bestandteile, um Zehntausende von Papierstreifen anschließend zu einem neuen Bild zusammen zu setzen. Unter Material versteht man gemeinhin die physische Stofflichkeit, durch die ein Kunstwerk Gestalt und Form annimmt, ja wird, und die als gegenständliche Beschaffenheit ästhetische Qualitäten vermittelt, die sich nicht rein visuell, sondern vielmehr körperlich der Gesamtheit der Sinne erschließen. Naturstoffe, Industrieprodukte, der menschliche Leib, Müll oder Licht – nahezu alles kann zum Material der Kunst werden. Aber lässt sich in diesem Sinne auch von der Karte als Material sprechen? Die Karte ist ja nicht nur die Zeichnung oder der farbige Druck auf dem Papier. Sie ist eine Kulturtechnik, in der sich symbolische Abstraktionsfähigkeiten, naturwissenschaftliche Erkenntnisse und technische Anwendungen miteinander verbinden, um die Welt als Topografie zuhanden werden zu lassen. Insofern ist es angebracht, sich zumindest in einem kurzen Exkurs zu vergegenwärtigen, welche Abstraktionsprozesse der Kartierung als Kulturtechnik zu Grunde liegen.