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Tibet: 50 Years after the Fall Event
Diskussion in englischer Sprache, Eintritt frei
Cornelia Vospernik, ORF-Korrespondentin in Peking
Manfred Nowak, UN-Sonderbeauftragter für Folter
Ming Shi, Journalist und Schriftsteller, China-Experte
Ritu Sarin und Tenzing Sonam, indische Filmemacherin und
indisch-tibetischer Filmemacher
Moderiert von Rubina Möhring, Reporter ohne Grenzen Österreich
Im Rahmen der Ausstellung A Question of Evidence, deren Arbeiten kritische Perspektiven auf politisch brisante Realitäten zeigen sowie Fragestellungen von identitärer Politik und demokratischer Reform im südostasiatischen Raum verhandeln, laden Reporter ohne Grenzen Österreich und Thyssen-Bornemisza Art Contemporary zu einem Podiumsgespräch und einer Filmvorführung im Wiener Stadtkino ein. Am Beispiel Chinas wird diskutiert, wie Kunst und Journalismus in politisch prekären Situationen auf Einschränkungen der Meinungsfreiheit reagieren können.
Rückten die Olympischen Spiele in Peking die Problematik von Pressefreiheit und Menschenrechten in China verstärkt in den Blick einer globalen Öffentlichkeit, belegt das Land im Pressefreiheitsranking von Reporter ohne Grenzen nach wie vor einen der letzten Plätze. MenschenrechtsaktivistInnen sind Verfolgung, Verschleppung und Folter ausgesetzt, nationale und religiöse Minoritäten werden mit Polizei- und Militärgewalt unterdrückt, und nirgendwo anders werden laut Amnesty International mehr Todesurteile vollstreckt.
Für China ist das Jahr 2009 ein Krisenjahr in Sachen Menschenrechte: Es jährt sich die blutige Niederschlagung der chinesischen Demokratiebewegung auf Pekings Platz des Himmlischen Friedens zum 10. Mal. Der ebenso brutal beendete tibetische Aufstand gegen die Zentralregierung in Peking und die Flucht des Dalai Lama nach Indien fand vor genau 50 Jahren statt.
2009 steht zusätzlich im Zeichen einer internationalen Wirtschaftskrise, die auch den Wert von Pressefreiheit, Menschenrechten und freier Meinungsäußerung auf die Probe stellt. Sind diese durch die UN-Menschenrechtskonvention globalisierten Bürgerrechte doch mehr als scheinbar brüchige Fundamente? Welche Bedeutung und Funktion haben in einer solchen globalen Situation künstlerische Praktiken der Wissensproduktion und des Aktivismus sowie die “Freiheit der Kunst”?
Im Anschluss an die Diskussion zeigen wir als Private Viewing den neuen Film von Ritu Sarin und Tenzing Sonam Tibet: 50 Years after the Fall (R: Ritu Sarin und Tenzing Sonam, Indien 2009, 80 min, engl. OV). Dieser Dokumentarfilm nimmt den fünfzigsten Jahrestag des tibetischen Aufstandes vom 10. März 1959 und die dadurch bedingte Flucht des Dalai Lama zum Anlass, die aktuellen Diskussionen um die politische Zukunft Tibets zu präsentieren. Dabei begleiteten die Filmemacher den Dalai Lama durch das Jahr 2008 - ein Jahr, das die Situation Tibets durch die Niederschlagung des Aufstandes im März und die internationalen Reaktionen darauf sowie durch die olympischen Spiele verstärkt in die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit rücken ließ. Ritu Sarin und Tenzing Sonam sind mit die bedeutendsten Filmemacher, die sich mit der Situation Tibets in Spiel- und Dokumentarfilmen auseinandersetzen. Ihre Filme wurden auf diversen Festivals gezeigt und prämiert. (www.whitecranefilms.com)