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Hermann Nitsch Symphonie: Für großes Orchester und Chor _ Die Ägyptische Event
Ein Aktionist als Musiker
Hermann Nitsch, der „Symphoniker der Ekstase“, und Peter Jan Marthé, der exzentrische Bruckner-Dirigent, der mit seiner Vollendung der unvollendeten 9. Symphonie die Musikwelt gespalten hat, haben sich zu einem gemeinsamen Projekt zusammengetan.
„Begonnen hat alles damit, dass ich 2007 den Bruckner-Fan Hermann Nitsch eingeladen habe, im Stift Sankt Florian gemeinsam mit dem European Philharmonic Orchestra ein Bruckner-Konzert zu bestreiten, weil es zwischen dem Orgien-Mysterien-Theater und der Musik Bruckners verblüffende und kaum bekannte Gemeinsamkeiten gibt. Große Kunst existiert nicht im luftleeren Raum der Beliebigkeit, sondern hat die Funktion, uns an unsere spirituellen Wurzeln zu erinnern.
Niemand vermag dies deutlicher zum Ausdruck zu bringen als Bruckner und Hermann Nitsch, der eine neue und zugleich archaisch elementare Klangwelt für sein Orgien-Mysterien-Theater erschaffen hat. Dieses Ereignis hat uns beide nachhaltig darin bestärkt, über weitere Projekte nachzudenken.
Bald trat Hermann Nitsch an mich heran und meinte: "Du, i schreib jetzt an ana Sinfonie, wüllst´s in Mistelbach aufführn?" Denn Hermann Nitsch ist für mich vor allem deshalb ein ernst zu nehmender Musiker, weil er zu den raren Kunstschaffenden zählt, die wieder zu den ursprünglichen Wurzeln der Kunst zurückgekehrt sind: Kunst als orgiastischer Akt, über alle Sinne Seinsfindung zu betreiben. Ich bin mir sicher, auch in dieser neuen Symphonie wird das ganze Weltall zu tönen anheben.“
Peter Jan Marthé