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Mit Netnakisum bringt der Salon eine der vielversprechendsten heimischen Nachwuchsformationen auf die Bühne, die die Presse treffend als »‘Klingendes Österreich’ auf LSD« beschrieb. Marie-Therese Härtel, Johanna Kluger, Linde Gansch und Magdalena Zenz mussten sich schon mit etlichen Zuschreibungen herumschlagen; Kein Wunder, denn ihre reschen, mit einer gehörigen Portion Grrrl-Rock-Attitüden versetzten Arrangements aus Landler, Tangos, Stubenmusi und klassischem Streichquartett sind alles andere als leicht fassbar. Mit zwei Geigen, Viola und Cello, Jodeln und Obertongesang haben sich die vier klassisch ausgebildeten Musikerinnen einer gelebten Brauchtumspflege verschrieben, wie sie noch am ehesten bei Hubert von Goisern oder Attwenger zu finden ist. Volksmusik aus der ganzen Welt wird zu einem höchst aktuellen Fundus, der in einer für die Band typisch schrägen und fetzigen Manier dargeboten wird. Ausgestattet mit schrillen Dirndlkleidern und der Haltung, Konventionen charmant über Bord gehen zu lassen, spielen sich Netnakisum durch Walzer, Gstanzln und Polkas, dass dem »aufrechten« Volksliedfreund die Haare zu Berge stehen: Schräg dahoam eben. Nach ihrem gleichnamigen CD-Debüt (2007, Hoanzl) war die 2005 gegründete Band letztes Jahr bei so gut wie jeder größeren Veranstaltung zwischen Jazz- und Schrammelfestivals dabei und ist heuer u.a. für das Donauinselfest gebucht. Aber einen Auftritt in einem Club wie dem fluc gab es bisher noch nicht. Und das bei freiem Eintritt. Auf geht’s, Buaschn und Madln, die Tanzlmusikantinnen von Netnakisum geigen auf. Tipp: Bandname rückwärts lesen.
HEINRICH DEISL
