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Herbert Auinger und Peter Fleissner : Arbeit und Wert bei Marx Event
Die Arbeitswerttheorie gilt – ebenso wie Karl Marx, der sie wesentlich weiterentwickelt hat – immer noch als toter Hund, obwohl sogar die gängige Ökonomie implizit auf ihr aufbaut (man denke etwa an den Begriff „Wertschöpfung“ in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung). Erklärungen, was Preise eigentlich sind, oder woher der Profit stammt, ja sogar die Vorhersage der Finanzkrise sind wertvolle Elemente, die der üblichen ökonomischen Theorie fehlen. In seinem Beitrag wendet Peter Fleissner die Werttheorie auf die österreichische Volkswirtschaft an und zeigt auf, dass mit ihrer Hilfe die Preisniveaus der einzelnen Wirtschaftszweige mit hoher Genauigkeit erklärt werden können. Darüber hinaus geht er auf die Rolle von Dienstleistungen in einer widerspruchsfreien Werttheorie ein und stellt Überlegungen zum Zusammenbruch der Wertrechnung an.
An dem Kapitalismus, den Marx kritisierte, hat sich seither manches, aber nichts Wesentliches geändert: Immer noch ist die Vermehrung des Geldes der beherrschende Zweck, für den gearbeitet wird – und das ist kein geschickter Umweg zur besseren Befriedigung der Bedürfnisse; noch immer sind die arbeitenden Menschen Kostenfaktor, also die negative Größe des Betriebszwecks; noch immer findet die Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit nur statt, um Löhne zu sparen und Arbeitskräfte zu entlassen – also die Arbeiter ärmer zu machen. Wegen seiner Aktualität verdient Marx, dass man seine Bücher studiert; sie helfen, die ökonomische Wirklichkeit zu erklären. Das will Herbert Auinger entlang des ersten Kapitels des “Kapital”, “Die Ware” demonstrieren: Gebrauchswert und Tauschwert, konkrete und abstrakte Arbeit, Geld und Nutzen, Arbeit und Reichtum – alles Bestimmungen, die die härtesten Gegensätze enthalten.