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Picasso - Mythen, Fabeln und Modelle Event
Lebensthemen und Metamorphosen von Pablo Picasso (1881–1973) durchziehen die Ausstellung wie ein roter Faden. Hier finden sich der Stierkampf oder die Figur des Minotaurus und es stehen kubistisch aufgelöste Motive ebenso zur Betrachtung wie betont klassische Darstellungen. Wechselnde Lebenspartnerinnen – in der Ausstellung insbesondere Marie-Thérèse Walter und Françoise Gilot – standen Modell für grafische Werke, die seine Porträtkunst und souveräne Handhabung unterschiedlicher Stilrichtungen erkennen lassen. Die Beziehung „Künstler und Modell“ erlebt in verschiedenen Lebensaltern Picassos eine sich wandelnde Reflexion, während die Identifikation gerade mit der vielschichtigen Figur des Minotaurus an das Selbstverständnis des Künstlers rührt.
Druckgrafik ist im Werk von Picasso, der sich - neben der Malerei - auch der Skulptur und Keramik als Ausdrucksform bediente, wahrscheinlich jene Technik, in der seine Arbeitsweise besonders deutlich wird. Die Ausstellung stellt insbesondere Lithografie und Radierung in einen thematischen und werkgeschichtlichen Kontext. Dabei bildet die von Picasso in den 1930er-Jahren für den Kunsthändler und Verleger Ambroise Vollard geschaffene Suite Vollard – neben zahlreichen ebenso aus den Sammlungen des Graphikmuseums Pablo Picasso Münster stammenden Lithografien – einen der Kernbereiche der Ausstellung. Gerade die Druckserien lassen die zahlreichen, oft massiven Überarbeitungsschritte, die der Künstler vorgenommen hat, gut verfolgen. Wie im Zeitraffer durchläuft auf diese Weise ein Motiv die von Picasso durchaus auch nebeneinander angewandten Stile der Darstellung.
Die Ausstellung lädt mit Porträtserien und Akten, Szenen der Mythologie mit Kentauren, Faunen und Bacchanalen sowie weniger bekannten Tierdarstellungen und Interieurs zu einer Begegnung mit dem vieldeutigen „Mythos Picasso“ ein.