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Buchpräsentation: Tiere und Maschinen

Bildende Kunst Zeitgenössische Kunst Präsentation
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1 Termin
Dienstag 27. März 2018
27. März 2018
Di
19:00
Buchpräsentation: Tiere und Maschinen
Raum D, QDK quartier21 - MQ Electric Avenue 1070 Wien

Christina Wessely: Künstliche Tiere, Berlin: Kadmos 2008

Um 1900 entstanden in West- und Mitteleuropa mehr als vierzig Zoologische Gärten, über ein Dutzend davon allein in Deutschland. Die Gründung dieser Institutionen war nicht zuletzt politisch motiviert, sollte das Volk durch die Beobachtung der Tiere und den Aufenthalt in der freien Natur doch »versittlichen und einsichtsreifer werden«, wie die bürgerlichen Zoogründer verkündeten. Den endlosen grauen Häuserschluchten der modernen Metropolen sollten zu diesem Zweck exotische Refugien entgegengestellt werden, die mit dem Großstadtgetümmel jenseits der Mauern nichts zu tun hätten. Tatsächlich jedoch erwiesen sich diese Trennlinien als äußerst brüchig und durchlässig, kamen in den bürgerlichen Zoos doch vor allem Tiere und Landschaften zur Anschauung, die zumindest ebenso sehr von den Erfahrungs- und Vorstellungswelten ihres städtischen Publikums bestimmt waren wie von den Klischees des Fremden, auf das sie verwiesen. Künstliche Tiere waren die Ikonen dieser Orte, die ihren andauernden Erfolg nicht aus der strikten Trennung von Natur und Kultur, Wildnis und Weltstadt, Tier und Mensch bezogen, sondern gerade aus deren wechselseitiger Durchdringung, aus den produktiven Spannungen zwischen diesen Kategorien.

Thomas Brandstetter: Kräfte messen, Berlin: Kadmos 2008

Die Maschine von Marly war das größte mechanische Bauwerk ihrer Zeit, ein gigantischer Apparat, dessen einzige Aufgabe es war, Wasser für die Springbrunnen von Versailles und Marly zu liefern. Ende des 17. Jahrhunderts erbaut und erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts abgerissen, galt sie seit der Aufklärung als Mahnmal für eine Zeit, in der die Verschwendungssucht eines Herrschers stets Vorrang vor dem Wohl des Volkes hatte.
 Wie aber kam es zu dieser Kritik? Wieso konnte man eines Tages diese Maschine im Hinblick auf ihre Leistung betrachten und sie wegen ihrer Verschwendung von Kraft tadeln?
 In diesem Buch wird nicht nur erstmals die Geschichte dieses Apparats detailgenau erzählt, sondern auch die Veränderungen im Diskurs über Maschinen von der frühen Neuzeit bis zum Beginn der Industrialisierung dargestellt. Dabei zeigt sich, dass jene allmähliche Transformation der Begriffe, die schließlich in der Formulierung eines ökonomischen Kraftmaßes in den 1830er Jahren endete, in einem engen Zusammenhang mit den Veränderungen des naturwissenschaftlichen, ökonomischen und politischen Wissens standen.
 Wenn heute ›Effizienz‹ zu einem Leitbegriff geworden ist, der in fast jedem gesellschaftlichen Bereich seine Anwendung findet, dann trägt auch unsere Epoche der Digitalisierung letztlich noch das Erbe jener Ingenieure, die vor gut 170 Jahren bei der Maschine von Marly an den Blaupausen einer neuen Welt arbeiteten.

Es sprechen:
Claus Pias (Institut für Philosophie, Universität Wien)
Wolfram Burckhardt (Kadmos-Verlag, Berlin)
Thomas Brandstetter (Institut für Philosophie, Universität Wien)
Christina Wessely (Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin)

Archiv-Screenshot:

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