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Creative Cities - Das Versprechen der kreativen Ökonomie Event

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Dienstag
27. März
2018
ab
14:00
Uhr
Radiokulturhaus
Argentinierstraße 30a
1040 Wien
- RadioKulturhaus Großer Sendesaal Argentinierstraße 30a 1040 Wien
Bildende Kunst Zeitgenössische Kunst Intervention

Flexibel und selbstbestimmt werken Menschen in kreativen Berufen rund um die Uhr, mit viel Enthusiasmus, oft ohne soziale Sicherheit. Statt fremdbestimmter Lohnarbeit ist Selbstverwirklichung angesagt. Wo sich “kreative Cluster” bilden, florieren Bars, Boutiquen und Galerien. Die Stadt wird zur Spielwiese für die “kreative Klasse” und das Image der kreativen Ökonomie zur positiven Utopie. Der “Künstler-Unternehmer” oder der “Unternehmens-Künstler” gilt in Zeiten der Krise als Idealtypus. Doch wie viel haben Kunst und Unternehmertum wirklich gemeinsam? Wie vertragen sich künstlerische Gesellschaftskritik und wirtschaftliches Gewinnstreben?

2009 ist das “Jahr der Kreativität und Innovation” und die Europäische Union hat sich “Die Förderung der Kreativität für alle” auf ihre Fahnen geschrieben. Mit dem Ende des Industriezeitalters werden die “Creative Industries” von Regierungen weltweit als wirtschaftliches Hoffnungsgebiet beschworen. Kreativität wird dabei als unerschöpfliche Ressource, gar als “Öl des 21. Jahrhunderts” mystifiziert. Arbeitsplätze - so wird suggeriert - schafft man sich selbst, im Home Office, im virtuellen Netzwerk. Befristete “Projekte” ersetzen immer öfter den Job auf Lebenszeit. Lebenslanges Lernen soll die Wettbewerbsfähigkeit steigern. Doch von der Wertschöpfung der “Ideenwirtschaft” profitieren nur ganz wenige, meist große Unternehmen der Kulturindustrie. Das durchschnittliche Einkommen der “cultural workers” ist sehr gering. Entsteht damit ein neues intellektuelles Proletariat, eine Art Tagelöhnertum im Zeitalter von Web 2.0., selbständig aber doch nicht frei?

Was macht diesen Lebensentwurf dennoch attraktiv? Ist es die Vorstellung aus dem Hobby einen Beruf zu machen? Ist es die Hoffnung auf Star-Ruhm? Oder einfach der Mangel an Alternativen? Muss nun “jeder ein Künstler” werden, frei nach Joseph Beuys? Oder müssen alle Künstler/innen ins Betriebswirtschaftsseminar?Und ist nicht der Zwang zur ökonomischen Verwertbarkeit für das kreative Schaffen letztlich kontraproduktiv? Lässt sich Innovation auf Knopfdruck herstellen? Vor welchen Herausforderungen stehen Kunstförderung und Aus- und Weiterbildungsinstitutionen?

Vorträge: Richard Barbrook, Westminster University, London; Diedrich Diederichsen, Kulturwissenschafter, Berlin / Wien; Geert Lovink, Institute of Network Culture, Amsterdam; Inke Arns, Hartware Medienkunstverein, Dortmund; Jaime Stapleton, Experte f. Intellectual Property, University of London; Maurizio Lazzarato, Soziologe und Philosoph, Paris.

Diskussion
Vom Versprechen der kreativen Ökonomie: Fantasma oder Paradigmenwechsel?

  • Andreas Spiegl, Vizerektor der Akademie der Bildenden Künste
  • Monika Mokre, Politikwissenschafterin (FOKUS)
  • Christoph Thun-Hohenstein, departure Geschäftsführer
  • Stefan Leitner-Sidl, Gründer der Schraubenfabrik
  • Walter Gröbchen, Labelbetreiber
  • Marion von Osten, Künstlerin

Künstlerische Interventionen:

Marlies Pöschl /cre-activity check;
Djana Covic & Fahim Amir / from live models

Programm

Beginn: 14.00 Uhr

Moderation: Ina Zwerger und Armin Medosch
Begrüßung: N.N., BMUKK

Creative Labour & Proletarian Playtime in the European City
Richard Barbrook, Westminster University, London

Kunstarbeit – eine pragmatische Analyse
Diedrich Diederichsen, Kulturwissenschafter, Berlin / Wien

Publikumsgespräch und Pause

Freie Kultur und die Folgen der kreativen Politik -
Am Beispiel der Niederlande
Geert Lovink, Institute of Network Culture, Amsterdam

Vom Kruppstahl zu den Creative Industries – Am Beispiel Dortmund
Inke Arns, HMKV, Hartware Medienkunst, Dortmund

Publikumsgespräch

Images of Economy: KulturproduzentInnen und geistiges Eigentum
Jaime Stapleton, Associate Research Fellow, Birkbeck, University of London

Pause

Künstlerische Interventionen
Marlies Pöschl /cre-activity check;
Djana Covic & Fahim Amir / from live models
tagr.tv

Wirtschaftliche und subjektive Verarmung im Neoliberalismus. Eine Kritik der Creative Industries
Maurizio Lazzarato, Soziologe und Philosoph, Paris
übersetzt von Stefan Nowotny

Diskussion
Vom Versprechen der kreativen Ökonomie: Fantasma oder Paradigmenwechsel?
Mit Andreas Spiegl, Vizerektor der Akademie der Bildenden Künste
Monika Mokre, Politikwissenschafterin (FOKUS)
Christoph Thun-Hohenstein, Geschäftsführer von departure
Stefan Leitner-Sidl, Gründer der Schraubenfabrik
Walter Gröbchen, Labelbetreiber
Marion von Osten, Künstlerin

Konzept und Moderation: Ina Zwerger und Armin Medosch

EINTRITT FREI

 
Archiv-Screenshot:

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